Bayern 2

     

ARD-Themenwoche "Wir gesucht – Was hält uns zusammen?" radioWissen Rassismus und das Konstrukt der Menschenrassen

Eine weiße Schachfigur steht vor einer Reihe von schwarzen Schachfiguren. | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 10.11.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Whiteness
Weiß denken, rassistisch sein?

Die sogenannten "Menschenrassen"
Die Konstruktion der Ungleichheit

Das Kalenderblatt
10.11.1871
Henry Stanley findet den verschollen geglaubten David Livingstone

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Whiteness - Weiß denken, rassistisch sein?
Autorin: Julia Fritzsche / Regie: Sabine Kienhöfer
Viele weiße Menschen denken, ihre Hautfarbe sei ohne Bedeutung. Ist das so? Weiße Menschen sind oft in der Schule, bei Bewerbungen und bei der Wohnungssuche im Vergleich zu anderen besser gestellt. Außerdem hat Weißsein Vorteile im Alltag: keine rassistischen Anfeindungen, keine sogenannten "Mikroaggressionen" wie die Frage danach, ob man deutsch spreche. Schwarze Menschen oder andere Gruppen, die typischerweise als migrantisch verstanden werden, erleben Bemerkungen dieser Art häufig. Bemerkungen wie diese zeigen, dass Nicht-Weiße nicht automatisch als Teil unserer Gesellschaft verstanden werden. Ist ein solches Verhalten rassistisch? Ist Weißsein an sich rassistisch? Häufig sind Bemerkungen dieser Art freundlich gemeint und zeugen von Neugierde. Viele Menschen behaupten darüberhinaus, sie sähen Hautfarben nicht, würden alle Menschen gleich behandeln. Ist diese Blindheit von Weißen gegenüber ihrer Hautfarbe angemessen oder diskriminierend? Eine Sendung über weiße Privilegien, weißes Denken und einen verantwortungsvollen Umgang mit der Hautfarbe: weiß.
Erstsendung 5. August 2021

Die sogenannten "Menschenrassen" - die Konstruktion der Ungleichheit
Autorin: Susanne Hofmann / Regie: Irene Schuck
Die Natur ist verschwenderisch, ihr Reichtum an Formen und Farben schier unermesslich. Schon Aristoteles schuf daher eine Systematik, um die Fülle an Lebewesen zu ordnen. Auch Menschen unterteilte er - grob gesagt - in Hellenen und Barbaren - ein Begriff, der sich daher ableitet, dass Aristoteles diese Menschengruppe als "br-br-Sager" bezeichnete, da ihm ihre Sprache unverständlich war. Im Laufe der Geschichte unternahm man immer wieder Versuche, Menschen und Völker in Gruppen ein zu sortieren. Im Spätmittelalter nannte man diese Gruppen erstmals "Rassen". Grausame Höhepunkte fand das Denken in Rassekategorien während des Kolonialismus und in der Zeit des Nationalsozialismus. Heute ist wissenschaftlich erwiesen: Es gibt zwar Menschen unterschiedlichsten Aussehens und verschiedenster Eigenschaften, doch sie alle gleichen sich genetisch zu 99,9 Prozent. Menschenrassen existieren nicht. Trotzdem hält sich das Denken in Rassekategorien hartnäckig.
Erstsendung 28. Februar 2019

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

Die ganze Welt des Wissens

Radiowissen bietet Ihnen die ganze Welt des Wissens: spannend erzählt, gut aufbereitet. Nützlich für die Schule und bereichernd für alle Bildungsinteressierten.