Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag ADHS und Parkinson

Zitternde Hände halten ein Glas Wasser. | Bild: colourbox.com/Astrid Gast

Donnerstag, 06.10.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

ADHS
Eine Diagnose fürs Leben

Parkinson
Wenn Nervenzellen im Gehirn sterben

Das Kalenderblatt
6.10.1889
Das Moulin Rouge wird in Paris eröffnet
Von Markus Vanhoefer

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

ADHS - eine Diagnose fürs Leben
Autorin: Veronika Bräse / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Aufmerksamkeitsstörung ADHS galt für manche als Modekrankheit oder sogar als Erfindung der Pharmaindustrie. Mittlerweile ist sie als neurobiologische Störung von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt. Etwa fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen weltweit leiden daran. ADHS ist mit Hyperaktivität, also motorischer Unruhe gepaart, wovon mehr Jungen als Mädchen betroffen sind. Die ausgeprägte Hyperaktivität fehlt bei der Bezeichnung ADS, eine Störung, die eher bei verträumten Mädchen auftritt. Von allen betroffenen Kindern und Jugendlichen haben etwa ein Drittel auch als Erwachsene noch Symptome, sind unkonzentriert, innerlich getrieben oder impulsiv. Auch Schlafprobleme, Ängste, Zwänge, Suchterkrankungen oder Depressionen können begleitend auftreten - entweder dauerhaft oder nur zeitweise, je nach Lebenssituation. Viele wissen nicht, dass sie betroffen sind oder scheuen eine psychiatrische Abklärung. Erkrankten helfen in der Regel verhaltens- und psychotherapeutische Maßnahmen und auch der Wirkstoff Methylphenidat, der bereits 1954 unter dem Namen Ritalin auf den Markt kam.

Parkinson - wenn Nervenzellen im Gehirn sterben
Autorin: Claudia Steiner / Regie: Frank Halbach
Verlangsamte Bewegungen, kleinschrittiger Gang, starrer Gesichtsausdruck, Zittern, steife Muskeln: 1817 beschrieb der britische Arzt James Parkinson erstmals die typischen Symptome des Leidens, das später nach ihm benannt wurde. Parkinson, auch bekannt unter Bezeichnungen wie Morbus Parkinson, Schüttellähmung oder Paralysis agitans, ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Dabei sterben spezielle Nervenzellen im Gehirn ab. Warum, ist noch unklar. Durch den Abbau von Zellen kommt es zu einem Mangel des Nervenbotenstoffs Dopamin, der an der Steuerung von Bewegungen beteiligt ist. Die Krankheit tritt meist ab dem Alter von 50 Jahren erstmals auf, schreitet fort und ist bisher nicht heilbar. Medikamente können den Dopaminmangel ausgleichen und so die Lebensqualität der Patienten verbessern. Manchmal werden Patienten auch operiert. Dabei werden Elektroden in das Gehirn platziert und durch Hirnstimulation die Symptome unterdrückt. Mit der steigenden Lebenserwartung erwarten Mediziner in Zukunft deutlich mehr Fälle. Ein radioWissen-Feature über eine heimtückische Krankheit, an der in Deutschland etwa 400.000 Menschen leiden.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Matthias Eggert

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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