Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Rastafari und Sonnenkulte

Amazonasindianer bei der Verehrung des Sonnengottes, Ölgemälde | Bild: picture alliance / akg-images

Mittwoch, 21.09.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Rastafari
Leben im Hier und Jetzt

Sonnenkulte
Gott muss in der Sonne wohnen

Das Kalenderblatt
21.9.1937
Tolkiens "Hobbit" wird veröffentlicht
Von Frank Halbach

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Rastafari - Leben im Hier und Jetzt
Autorin: Antje Dechert / Regie: Martin Trauner
Dreadlocks, Musik und ein äthiopischer König - aus dieser Mischung entstand in den 1930er Jahren auf Jamaika eine Religion: der Rastafari-Glaube. Darin verbinden sich Elemente aus Christentum, Judentum und Hinduismus mit "Black Power". Die Rastafari-Bewegung ist eine religiöse aber auch soziale Bewegung. Eine Lebenseinstellung, die den gesamten Alltag ihrer Anhänger weltweit bestimmt, in der Karibik wie in Bayern. Die Anhänger des Rastafari verehren den letzten äthiopischen Kaiser Haile Selassie als schwarzen Messias, als Reinkarnation Christi. Ihnen geht es um die spirituelle Rückkehr in die innere Heimat Afrika, um eine eigene, "schwarze Sprache" als Gegenentwurf zum "weißen Babylon" der westlichen Kolonialherren. Jüngst stand die Glaubensgemeinschaft der Rastas immer wieder in der Kritik, wegen eines patriarchalischen Frauenbildes und homophober Tendenzen.
Erstsendung: 20. Februar 2019

Sonnenkulte - Gott muss in der Sonne wohnen
Autor: Christian Feldmann / Regie: Irene Schuck
"Jedes Leben kommt von dir", betete der Pharao Echnaton vor dreitausend Jahren zur Sonne. "Alle Augen schauen zu dir auf, wenn du strahlend über die Erde dahingehst. Du bist das Leben, jeder lebt durch dich." Die Ägypter stellten sich vor, dass ihr höchster Gott in einer Sonnenbarke über den Himmel fuhr, um die Erde täglich zu erneuern. Aber auch für die Germanen war die Sonnenwende der höchste Feiertag. Durch das "Sonnentor" von Stonehenge strömt jedes Jahr zur Sommersonnenwende ein strahlendes Lichtmeer. Die Römer verehrten die "unbesiegte Sonne" als Gott, dessen Geburtstag - den 25. Dezember - die Christen später zum Weihnachtsfest umfunktionierten. Seit Jahrtausenden lieben und fürchten die Menschen die Sonne, sie haben ihr gehuldigt und geopfert. Mit der Sonne verbinden sie Jahresrhythmus und astronomische Beobachtungen, im persischen Mithras-Kult und im Christentum ist sie ein starkes Symbol der Auferstehung. Die Griechen sahen in ihrem Sonnengott Apollo auch den Spender des inneren Lichts und des Bewusstseins, während sein indischer Kollege Vishnu als Welterhalter galt. Heute versuchen esoterische Bewegungen die alten Sonnenkulte wiederzubeleben.
Erstsendung: 6. Juli 2011

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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