Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Klimakrise und Konflikte

Hirseanbau der Dogon an einem Flusslauf zwischen Bandiagara und Sanga. | Bild: picture-alliance / Herve Champollion / akg-images

Donnerstag, 18.08.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Tipping Points in der Klimakrise
Es gibt kein zurück

Klimawandel
Der Konfliktanheizer

Das Kalenderblatt
18.8.1587
Virginia Dare, erstes englisches Kind auf amerikanischem Boden
Von Xaver Frühbeis

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Tipping Points in der Klimakrise - es gibt kein Zurück
Autorin: Roana Brogsitter / Regie: Kirsten Böttcher
Sie gelten als eine der großen Gefahren der Klimaerwärmung - die sogenannten Kippelemente. Gemeint sind Teile im Klimasystem, die sensibel auf eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur reagieren und an einem bestimmten Punkt irreversibel kippen - ganz so wie ein Kanu, dessen Fahrer sich zu stark auf eine Seite gelehnt hat. Zu den Kippelementen zählen das Arktische Meereis, das Grönländische, West- und Ostantarktische Eisschild, die Atlantische Meridionale Umwälzbewegung, die Waldgürtel im hohen Norden und im Amazonasgebiet, die Korallenriffe und einige mehr. Wenn sie unwiderruflich verloren gingen, hätte das dramatische Konsequenzen für die Erde, ihr Klima, die Menschen, die Biodiversität. Doch ab wie viel Grad Temperaturerhöhung könnte es soweit sein? Sind vielleicht sogar schon einzelne Elemente gekippt und unwiderruflich verloren? Die Forschung tappt bei der Beantwortung vieler Fragen noch im Dunklen. Und wie lange wird es dauern, bis die einzelnen Elemente nach ihrem Kippen in einen neuen Zustand übergehen? Denn - auch wenn der Kanufahrer abrupt ins Wasser fällt - bei den Klimaelementen können sich diese Prozesse über Jahrzehnte bis Jahrhunderte hinziehen. Denkbar sind auch Interaktionen zwischen ihnen wie bei einem Dominospiel. Fällt ein Stein, können sich auch die anderen nicht halten. Eine fatale Kettenreaktion.

Klimawandel - der Konfliktanheizer
Autorin: Bettina Rühl / Regie: Martin Trauner
In vielen afrikanischen Ländern nehmen vermeintlich ethnische Konflikte zu. Das gilt zum Beispiel für das westafrikanische Mali. Seit 2015 machen blutige Zusammenstöße vor allem zwischen Bauern vom Volk der Dogon und Hirten vom Volk der Fulani auch international Schlagzeilen. Dabei haben die beiden Volksgruppen seit Jahrhunderten friedlich zusammen gelebt. Auch Bauern, Hirten und Fischer anderer afrikanischer Ethnien haben früher den empfindlichen Lebensraum in den trockenen und halbtrockenen Regionen aufeinander abgestimmt genutzt. Nun werden durch Dürre und Klimawandel die fruchtbaren Flächen noch knapper, während wegen des starken Bevölkerungswachstums mehr Äcker und Weideflächen gebraucht werden. Da der Staat vielerorts versagt und die Justiz korrupt ist, haben die Volksgruppen kaum eine Möglichkeit, ihre Konflikte friedlich zu lösen.
Erstsendung: 20. März 2020

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert

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