Bayern 2

     

radioWissen Rom heute und gestern

Gladiatoren in der Arena. | Bild: picture alliance / Mary Evans Picture Library

Mittwoch, 17.08.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Rom
Die Dialektik zwischen Bewahren und Bewegen

Brot und Spiele
Gladiatoren und andere Vergnügungen im alten Rom

Das Kalenderblatt
17.8.1908
Erster Zeichentrickfilm erscheint
Von Anja Mösing

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Rom - die Dialektik zwischen Bewahren und Bewegen
Autorin und Regie: Bettina Weiz
Rings um das Cafe Greco, in dem sich Goethe und andere Arkadien-sehnsüchtige Schriftsteller und Künstlerinnen Europas trafen, verbrüderten und liebten, während sich zuhause ihre Landsleute blutige Erbfolgekriege lieferten, entfaltet sich die römische Alta Moda. Neben den Global Players der Mode behaupten sich an der Via Condotti noch einige inhabergeführte Boutiquen. Sie sind dicht im lokalen Handwerk verwoben; es ist ein Geben und Nehmen im Rahmen einer ganz besonderen persönlichen Beziehung, wie sie schon vor Jahrtausenden eingespielt war und einst dem Imperium Romanum dazu verhalf, die Länder Europas und weit darüber hinaus zu einen. Davon zeugen das Pantheon, die Foren und andere Beispiele aus der Überfülle der Relikte in der "Ewigen Stadt" - und nicht zuletzt die Arbeitsweise des dortigen Vatikanstaates, dessen Beamte in eben jener ganz besonderen persönlichen Beziehung zum Heiligen Vater stehen.

Brot und Spiele - Gladiatoren und andere Vergnügungen im alten Rom
Autorin: Imogen Rhia Herrad / Regie: Frank Halbach
Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe schlugen im alten Rom die Massen in ihren Bann. "Brot und Spiele" ist für uns heute sprichwörtlich für eine unpolitische Öffentlichkeit. Aber die römischen Spiele waren weit mehr als populistische Unterhaltung. Von reichen Männern wurde erwartet, dass sie freigiebig das Volk am Reichtum teilhaben ließen - Spiele als Umverteilung. In einer Zeit ohne Fernsehansprachen traten Machthaber (Consuln der Republik ebenso wie die Kaiser des Imperiums) in der Öffentlichkeit von Circus oder Amphitheater in einen Dialog mit dem Volk. Beklatschte die Plebs ihren Herrscher, oder saß sie ominös schweigend da, murrte sie gar? Spiele als politische Kommunikation. In der Arena ließen sich wirkungsvoll römische Tugenden inszenieren: Todesmut der Gladiatoren, oder die segensbringende Wirkung der Zivilisation, wenn römische Kämpfer wilde Tiere bezwangen oder erfolgreiche Eroberungsschlachten nachstellten - Spiele als Propaganda. Spiele in Rom waren immer auch Politik.
Erstsendung: 4. April 2016

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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