Bayern 2

     

radioWissen Reisen und Pilgern

Eine Frau steht im Hochsommer auf einem Berg und schaut bei Sonnenaufgang ins Tal hinunter. | Bild: stock.adobe.com/Dudarev Mikhail

Mittwoch, 03.08.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Unterwegs zu sich selbst
Wie Reisen uns formen

Pilgern
Unterwegs zu heiligen Orten

Das Kalenderblatt
3.8.1892
München führt den Fahrradführerschein ein
Von Simon Demmelhuber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App bei Bayern 2 und ist als Podcast verfügbar.

Unterwegs zu sich selbst - Wie Reisen uns formen
Autorin: Susanne Brandl / Regie: Christiane Klenz
Eine Reise beginnt nicht mit Abflug oder Abfahrt, sondern lange vor dem Aufbruch. Sie gärt im Reisenden, sie entwickelt sich, sie startet in der Phantasie. "Vor der Destination kommt die Initiation" so der Philosoph Christian Schüle, der ein Buch über "das Glück, unterwegs zu sein" geschrieben hat. Er blickt aus der Perspektive des Bewohners einer durchdigitalisierten, globalisierten Welt auf das Reisen: Wir meinen jeden Winkel durch Google Maps erschlossen zu haben und die Welt per World Wide Web zu kennen, aber eine wahre Reise belehrt uns eines Besseren. Sie ist für uns Schule, führt uns zu Selbsterkenntnis, verändert unsere Wahrnehmung, zeigt uns Menschlichkeit und beeinflusst unser Wertesystem, kurz sie prägt und formt uns. Es ist also auch eine innere Reise, die es zu erforschen gilt. Wobei hier die Psyche des Reisenden die Dramaturgie vorgibt: Von der Untersuchung der Motivation, zu reisen, über Aufbruch, Wahl des Reisemittels, der Weggabelung bis hin zur Rückkehr, gibt es viele philosophische Betrachtungen, die es zu erforschen gibt. Angefangen beim Nomaden, über den Wanderer, den Eroberer, den Bildungs- und Forschungsreisenden bis zum Backpacker von heute ergibt sich auch eine Chronologie der philosophischen Betrachtungen. Es lohnt der Blick in die Antike, ins Mittelalter bis in die Neuzeit und Moderne. Zu allen Zeiten wird erkannt: Eine Reise verändert uns und unsere Perspektive auf die Welt. Wie, warum und mit welchen Folgen, das ist hier die Frage.

Unterwegs zu heiligen Orten - Pilgern in den Weltreligionen
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Frank Halbach
Obwohl die Mehrheit der Menschen seit Jahrtausenden sesshaft ist, sind sie doch ständig unterwegs - nicht nur zur Arbeit und in den Urlaub, sondern auch auf Pilgerwegen. Und die Zahl derjenigen, die für eine gewisse Zeit zum "peregrinus" werden - zu einem, der in die Fremde geht - steigt weltweit, obwohl (oder weil?) wir in einer zunehmend säkularisierten Welt leben. So sind zum Beispiel jedes Jahr mehr Pilger aus aller Welt auf den Jakobsweg ins nordspanische Santiago de Compostella unterwegs. Auch zum größten religiösen Fest der Welt, der Kumbh Mela in Nordindien, zog es das letzte Mal mehr Pilger denn je: Über 100 Millionen Menschen kamen, um in der 'heiligen Mutter Ganges' ein reinigendes Bad zu nehmen. Und auch die Zahl der muslimischen Mekka-Wallfahrer wächst beständig. Doch schon seit Jahrtausenden machen sich Menschen aus den unterschiedlichen Religionen immer wieder auf zu heiligen Orten, Flüssen, Bergen, zu Heiligen, zu Gurus. Warum eigentlich? Was sind - im wahrsten Sinne des Wortes - die (Beweg-)Gründe für eine Pilgerreise? Und welche Formen, Rituale, Regeln gab und gibt es in den verschiedenen Religionen?
Erstsendung: 7. Oktober 2015

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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