radioTexte am Sonntag "Nichts als die Welt" - Reportagen aus 2.500 Jahren (1/6)

Reportagen 1: Herodot
Auf Reisen durch Raum und Zeit: "Die weitaus gelehrtesten Menschen" entdeckte Herodot um 450 v. Chr. in Ägypten. Lesung mit Fred Maire.

Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp

Lesung "Herodot: Die weitaus gelehrtesten Menschen, die ich kenne" aus der Anthologie "Nichts als die Welt. Reportagen und Augenzeugenberichte aus 2.500 Jahren", Hrsg. von Georg Brunold, Verlag Galiani, Berlin 2009

"Sie sind weitaus die gelehrtesten Leute, die ich kennengelernt habe. Ihr Leben gestalten sie folgendermaßen: Jeden Tag nehmen sie Abführmittel und erhalten sich durch Brechmittel und Klystiere ihre Gesundheit. Sie meinen nämlich, alle menschlichen Krankheiten rühren von den Speisen her, die man genießt ..."
Sehr, sehr merkwürdig scheinen die Ägypter dem Verfasser dieser Zeilen vorgekommen sein, aber eben auch sehr, sehr gelehrt. Herodot, Grieche in
Kleinasien, Vater der antiken Geschichtsschreibung - von dem man nicht ganz sicher weiß, ob er wirklich in Ägypten gewesen ist. Er behauptet es jedenfalls. In den radioTexten am Sonntag macht er den Anfang einer vierteiligen Reihe mit Reportagen aus 2500 Jahren. Die Lesung in Sommerferien: Reisen duch Raum und Zeit.

Reportage kommt von reporter, zurückbringen - dem Leser und der Hörerin Erlebnisse und Eindrücke bringen, Bilder, Geschmäcke, Gerüche, Klänge ... wie Herodot um 450 vor Christus, wie der Berber und Forschungsreisende Ibn Battuta im 14. Jahrhundert und der Florentiner Vespucci 170 Jahre später, wie der spöttische Heinrich Heine, der Ethnolge Claude Levi-Strauss und der rasende Reporter Egon Erwin Kisch; und das sind nur einige von den zahlreichen Reportagen aus 2500 Jahren, die Georg Brunold herausgegeben hat.
Herodot wird gelesen von Fred Maire. In der Reihe sind auch die Stimmen von Peter Fricke, Hans Kremer und Siemen Rühaak zu hören. Redaktion und Moderation: Judith Heitkamp.