Bayern 2

     

radioWissen Moses Mendelssohn und die jüdische Aufklärung

Undatiertes, zeitgenössisches Bildnis des deutsch-jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn. | Bild: picture-alliance/ dpa | Bertelsmann Lexikon Verlag

Mittwoch, 06.07.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Moses Mendelssohn
Der Vorreiter der jüdischen Aufklärung

Haskala
Die jüdische Aufklärung

Das Kalenderblatt
6.7.1919
Magnus Hirschfeld eröffnet sein Institut für Sexualwissenschaft
Von Julia Devlin

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Moses Mendelssohn - der Vorreiter der jüdischen Aufklärung
Autorin: Daniela Remus / Regie: Rainer Schaller
Immanuel Kant schätzte seine Klugheit und Scharfsinnigkeit, sein Freund Gotthold Ephraim Lessing setzte ihm mit der Figur des Nathan im gleichnamigen Theaterstück ein literarisches Denkmal: Der jüdische Philosoph und Gelehrte Moses Mendelssohn war im 18. Jahrhundert nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa ein zentraler und einflussreicher Denker der Aufklärung. Er gilt als Schlüsselfigur für die Entwicklung der jüdischen Aufklärung, der Haskala, und auch als Vorreiter für die staatsbürgerliche Gleichstellung von Jüdinnen und Juden in den deutschen Ländern. Moses Mendelssohn selbst blieb Zeit seines Lebens dem Judentum und seinen Geboten treu, denn die jüdische Religion basiere auf der Vernunft, so seine Überzeugung. Der Philosoph war zu seinen Lebzeiten eine Art Medienstar, kein anderer Jude wurde so oft porträtiert wie er. Und er war, obwohl ohne staatsbürgerliche Rechte, eine Ikone der Aufklärung.

Haskala - die jüdische Aufklärung
Autorin: Antje Dechert / Regie: Susi Weichselbaumer
Haskala: Das ist die Aufklärung von Juden für Juden. Ende des 18. Jahrhunderts breitete sich die Haskala von Berlin aus in ganz Europa aus. Die preußische Hauptstadt war damals ein bedeutendes Zentrum der europäischen Aufklärung. Dort gründeten auch die Anhänger der Haskala, hebräisch Maskilim genannt, Aufklärungsgesellschaften und Vereine, Schulen, Verlage und literarische Salons. So wie die jüdische Schriftstellerin Henriette Herz. Als eine der bedeutendsten Salonnièren ihrer Zeit brachte sie intellektuelle Persönlichkeiten, Juden und Nicht-Juden wie Wilhelm und Alexander von Humboldt, Friedrich Schleiermacher, August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Rahel Levin oder David Friedländer zusammen. Ziel der Haskala war die bürgerliche Gleichstellung der benachteiligten jüdischen Minderheit in Staat und Gesellschaft. Jüdinnen und Juden sollten gleichberechtigt in der Mehrheitsgesellschaft mitwirken können und Zugang zu deren Bildungseinrichtungen bekommen. 

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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