Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Strafe und Vergebung

Richterhammer. | Bild: Colourbox.com/ JanPietruszka

Mittwoch, 29.06.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Philosophie der Strafe
Vom Sinn und Unsinn des Strafens

Vergebung als Chance
Ein Prozess der inneren Aussöhnung

Das Kalenderblatt
29.6.1956
Marilyn Monroe heiratet Arthur Miller
Von Brigitte Kohn

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Philosophie der Strafe - vom Sinn und Unsinn des Strafens
Autor: Valentin Badura / Regie: Kirsten Böttcher
"Strafe muss sein" - Muss sie das? Was genau erhoffen wir uns eigentlich davon, wenn wir jemanden, der Unrecht getan hat, ein Übel zufügen?
Vorbei sind die Zeiten grausamster Körperstrafen. Doch Gefängnisse sind heute ein ebenso fester und unhinterfragter Bestandteil unserer Gesellschaft wie Schulen, Krankenhäuser und die Feuerwehr. Doch warum es sinnvoll ist, Menschen nach ihrer Verurteilung wegzusperren, ist keineswegs selbstevident.
Als Erfordernis der Gerechtigkeit sieht es etwa Immanuel Kant. Doch gegen die Rechtfertigung der Strafe als Gebot der Moral finden sich schon bei Platon Einwände. Eine Strafe kann Geschehenes nicht ungeschehen machen und könne nur in der Verhinderung zukünftiger Straftaten ihre Rechtfertigung haben. So bestimmt auch das heutige Strafrecht den Zweck der Strafe. Doch Strafen haben aller Empirie nach nicht die abschreckenden oder resozialisierenden Effekte, die wir ihnen intuitiv zuschreiben. Sowohl was die Verhinderung weiterer Verbrechen als auch die Interessen der Verbrechensopfer betrifft, gäbe es effektivere und humanere Formen des Umgangs mit Verbrechen, argumentieren wiederum jene, die heute für eine gänzliche oder weitgehende Abschaffung der Gefängnisse eintreten.

Vergebung als Chance - ein Prozess der inneren Aussöhnung
Autorin: Elke Worg / Regie: Christiane Klenz
Die tiefsten Wunden unseres Lebens sind Beziehungswunden. Wenn diese nicht heilen, dann können verletzte Gefühle und Erinnerungen unser ganzes Leben verdunkeln. Die Verwundungen des Lebens holen uns immer wieder ein. Doch wie können wir das Geschehene bewältigen? Eine Möglichkeit ist der Prozess der inneren Aussöhnung, wie ihn Melanie Wolfers von der Initiative "impulsLeben" praktiziert. Die promovierte Theologin lebt als Salvatorianerin in Wien. Wolfers verbindet psychologische Einsichten mit spirituellen Erfahrungen. Sie ist der Ansicht, dass das landläufig christliche Verständnis von Vergebung zu kurz greift und den Menschen überfordert. Vergebung ist der Weg nach vorn, selbst dort, wo es keine versöhnte Beziehung mehr geben kann.
Erstsendung 08.04.2015

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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