Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Essen in Religion und Philosophie

Gabel mit einem Lachsfillet, und Gemüse darauf. | Bild: picture alliance / Zoonar | Olena Yeromenko

Mittwoch, 08.06.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Koscher und halal
Speisevorschriften in Judentum und Islam

Gastrosophie
Eine Philosophie des Essens

Das Kalenderblatt
8.6.1949
Orwells "1984" erscheint
Von Justina Schreiber

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Koscher und halal - Speisevorschriften in Judentum und Islam
Autor: Johannes Marchl / Regie: Martin Trauner
Viele kennen die Redewendung, nach der einem etwas "nicht koscher vorkommt". Aber was genau ist eigentlich "koscher", was ist "halal"? Mit "koscher" und "halal" werden bei Juden und Muslimen Lebensmittel bezeichnet, die "rein" sind und somit verzehrt werden dürfen. Allerdings haben beide Begriffe nur sehr entfernt etwas mit Hygiene zu tun. Es geht vielmehr um religiöse Vorschriften, die weit ins tägliche Leben hineinreichen, viel weiter, als nur zu regeln, was gegessen wird und wovon die Gläubigen die Finger zu lassen haben. Sie bilden ein zwingendes Ordnungssystem, das sowohl identitätsstiftend ist für die Menschen der eigenen Religion, als auch abgrenzend zu den anderen. Essensvorschriften, die eigen sind und schwierig. Die das Schächten von Tieren beinhalten, aber auch welche Tiere überhaupt gegessen werden dürfen. Und dass das Schwein bei beiden Religionen weder als koscher noch als halal gilt, ist nur die Spitze des Essens-Regeln-Eisbergs.

Gastrosophie - eine Philosophie des Essens
Autor: Michael Reitz / Regie: Sabine Kienhöfer
Eine große Anzahl von Philosophen machte sich Gedanken über die Bedeutung des Essens, seine Auswirkungen auf unser Denken, sowie die Verbindung von Nahrungsaufnahme und philosophischen Disziplinen. Der antike Denker Epikur unterrichtete in einem Gemüsegarten, Platons berühmtester Dialog heißt "Gastmahl", Immanuel Kant sinnierte über eine Kritik des Schmeckens und Essens, das Denken Nietzsches ist oftmals durch die Bezugnahme auf unsere Nahrungsgewohnheiten geprägt. Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang das Zitat Ludwig Feuerbachs "Der Mensch ist, was er isst." In der modernen Philosophie hat sich dafür der Begriff "Gastrosophie" etabliert. Hier geht es um die Philosophie des Essens, hauptsächlich seine Ethik und Ästhetik. Und die zahlreichen Publikationen der letzten zehn Jahre zeigen, dass sich das Thema immer größerer Beliebtheit erfreut.

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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