Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Skepsis und Verschwörung

Zwei Hände mit Fäden um die Finger wie bei einer Marionette. | Bild: stock.adobe.com/sp3n

Mittwoch, 01.06.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Philosophie auf Abwegen
Eine kleine Geschichte der Verschwörung

Philosophie der Skepsis
Was ist wirklich wahr?

Das Kalenderblatt
1.6.2021
Sisis Unterwäsche wird in München versteigert
Von Isabella Arcucci

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Philosophie auf Abwegen - eine kleine Geschichte der Verschwörung
Autor: Jerzy Sobotta / Regie: Christiane Klenz
Verschwörungstheorien florieren, nicht erst seit Corona. Sie drücken Misstrauen an einer Welt aus, in der sich der einzelne verängstigt und von fremden Mächten bedroht fühlt. "Nichts ist, wie es scheint" - das ist der Leitspruch, unter dem sich ihre Anhänger in abstruse Gedankenwelten verabschieden. Der Begriff "Verschwörungstheorie" entstand in den 1940er Jahren. Er greift Denken an, das sich in eine paranoide Gegenwirklichkeit flüchtet. Doch ist diese Kritik am Zweifel nicht auch ein Angriff auf die ganze Philosophie? Seit Platons Höhlengleichnis hat die Philosophie Gegenwelten entworfen, hat die Realität verdächtigt, nicht das zu sein, was sie scheint. Die besten Philosophen waren zugleich Meister des Verdachts. Wo fängt dann die Verschwörung an? Wo gerät Philosophie auf Abwege und verliert sich im Dickicht zwischen Fakten und Fiktionen? Oder hat die Philosophie heute etwa die Zweifelnden verlassen? Schmal ist der Grat, der zwischen philosophischem Misstrauen und Verschwörung verläuft.

Die Philosophie der Skepsis - Was ist wirklich wahr?
Autor: Dr. Michael Conradt / Regie: Christiane Klenz
Nichts ist wirklich wahr - so lautet die provokante Kernthese des Skeptizismus, einer der drei großen Philosophenschulen des Hellenismus und der Spätantike. Die Skeptiker nannten auch Gründe: Unsere Sinne trügen, und unser Verstand irrt oft, außerdem sind und urteilen die Menschen verschieden, und selbst im Einzelnen Individuum wechseln die Zustände (jung, alt, krank, gesund, euphorisch, traurig) und beeinflussen die Meinung. Deshalb können wir nicht wissen, wie die Dinge objektiv und wirklich sind. Die Skeptiker empfehlen deshalb, am besten gar keine Meinung zu haben. Auf diese Weise vermeidet man nicht nur Irrtümer, sondern kann auch eine Seelenruhe erlangen, die anderen versagt bleibt. Michael Conradt zeichnet die Entstehung und die Kerngedanken des Skeptizismus nach, der als Schule nicht mehr existiert, inhaltlich aber auch heute noch präsent ist.
Erstausstrahlung: 21. Oktober 2015

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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