Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Der Niedergang des alten China

Deutsches Expeditionskorps zur Niederschlagung des Boxeraufstands 1900.  | Bild: picture-alliance / akg-images

Montag, 23.05.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Kaiserinwitwe Cixi
Von der Konkubine zur Herrscherin Chinas

Der Boxeraufstand
Chinas Kampf gegen alles Fremde

Das Kalenderblatt
23.5.2001
Dem Franzosen Marco Siffredi gelingt die erste Snowboard-Abfahrt vom Mount Everest
Von Thomas Grasberger

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Kaiserinwitwe Cixi - von der Konkubine zur Herrscherin Chinas
Autorin: Isabella Arcucci / Regie: Sabine Kienhöfer
Mit 16 Jahren kam Cixi in die Verbotene Stadt und wurde zur kaiserlichen Konkubine 6. Ranges erwählt. Ein Leben in Luxus und Langeweile schien vor ihr zu liegen. Kaiserliche Konkubinen durften das Palastgelände der Verbotenen Stadt nicht verlassen - und bekamen den Kaiser häufig bis an ihr Lebensende nicht ein einziges Mal zu Gesicht. Doch Cixi hatte Glück und Verstand. Sie wurde vom Kaiser beachtet und gebar den Thronfolger. Aus der einst rangniedrigen Konkubine wurde die "Herrscherin hinter dem Vorhang". In Ost und West weidete man sich lange am Zerrbild der angeblich sexuell perversen, grausamen und machtgierigen Kaiserinwitwe. Fakt ist: Cixi war eine ambivalente Herrscherpersönlichkeit. Mutig und geschickt, konservativ und verschwenderisch. Sie unterstützte den Boxeraufstand gegen die Ausländer, welche im Reich der Mitte immer mehr Einfluss gewannen und erkannte zu spät, dass ihr Land vor allem eins brauchte: Reformen. Cixis Leben ist die Geschichte einer beispiellosen Karriere - und zugleich das Protokoll vom Niedergang des alten China.

Der Boxeraufstand - Chinas Kampf gegen alles Fremde
Autorin: Henriette Wrege / Regie: Sabine Kienhöfer
Schantung, Taku, Kiautschou oder auch Tsingtau sind chinesische Landmarken, deren Namen für Deutsche einen vertrauten Klang haben. Krankenschwestern, Lehrerinnen, Kaufleute, Diplomaten und Soldaten folgten dem Lockruf des exotischen Unbekannten in den fernen Osten. Ende des 19. Jahrhunderts stand China unmittelbar davor, in Kolonien aufgeteilt zu werden: Das Deutsche Reich hatte 1897 die Kiautschou Bucht erobert, Großbritannien erhob Anspruch auf das Jangtse-Tal, Frankreich auf den Süden, Russland auf den Norden und Japan auf die Küstenprovinzen. Ausländische Unternehmen wetteiferten in der Ausbeutung der Bodenschätze. Handwerk und Transportwesen der Einheimischen waren der europäischen Konkurrenz nicht gewachsen. Vor allem Eisenbahnen und Binnenschiffe machten die Führer von Ochsenwagen, Treidler und Matrosen arbeitslos. Zusätzlich vernichteten Dürren und Überschwemmungen die Lebensgrundlagen der Bauern. Für die notleidenden Volksmassen standen die Schuldigen für die Misere fest: die Fremden. Es kam zu Aufständen und Revolten. Geheimbünde organisierten sich. Einer dieser Geheimbünde war der Yihetuan - die Vereinigung der Fäuste für Gerechtigkeit und Harmonie: die Boxer.
BR 2011

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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