Bayern 2

     

radioWissen BAföG und Kuppeleiparagraf

Studenten aus dem gesamten Bundesgebiet demonstrieren 1974 in Bonn gegen die Inflation und für eine Erhoehung der Ausbildungsföderung  | Bild: picture alliance / Klaus Rose

Donnerstag, 12.05.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die Geschichte des BAföG
Mehr Bildung wagen?

Kuppeleiparagraf etc.
Gesetze vor und nach 1968

Das Kalenderblatt
12.5.1971
Zum ersten Mal liest im deutschen Fernsehen eine Frau die Nachrichten
Von Anja Mösing

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Die Geschichte des BAföG - mehr Bildung wagen?
Autor: Christian Sachsinger / Regie: Susi Weichselbaumer
Mit dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz Bafög, sollte einiges besser werden in Deutschland. Als Teil des Ausrufs von Bundeskanzler Willy Brand, man möge doch hierzulande mehr Demokratie wagen, hatte es von jeher zwei Ziele. Es sollte gesellschaftliche Ungleichheiten überwinden und das Land als Forschungsstandort voranbringen. Doch im Laufe der Jahre wurden diese Ziele aus den Augen verloren, oder anderen Bedürfnissen untergeordnet. So wurde das Bafög bei seiner Einführung 1971 als staatlicher Zuschuss gewährt, zwischenzeitlich verkam es zum Volldarlehen, mit der Folge, dass Studierende nach ihrer Ausbildung einen Berg von Schulden abtragen mussten. Später verlor das Bafög immer mehr an Attraktivität. Die Sätze gingen zurück und die Voraussetzungen für die Unterstützung wurden restriktiver. Inzwischen ersparen sich viele Studierende den komplizierten Antrag gleich und versuchen selbst finanziell durchzukommen. Die neue Ampel-Koalition hat sich nun vorgenommen, das Bafög zu reformieren. Wie so eine Reform aussehen sollte, dazu liefert die Wissenschaft konkrete Vorschläge.

Kuppeleiparagraf etc. - Gesetze vor und nach 1968
Autorin: Katharina Kühn / Regie: Martin Trauner
Die Studierenden, die 1968 auf die Straße gingen und das gemütliche Nachkriegsdeutschland störten, wollten nichts weniger als das Land in Gänze umformen. Sie waren gegen den Faschismus, den Kapitalismus und den Imperialismus. Und: Sie waren für freie Liebe, für homo- und heterosexuelle Menschen zum Beispiel, antiautoritäre Erziehungsmethoden, mehr Demokratie und Hochschulreformen. Die Proteste der 68er klangen zwar nach gut einem Jahr wieder ab, sie hatten aber mit ihren neuen Ideen schon die Gesellschaft angestachelt. Wenige Jahre später fällt das generelle Abtreibungsverbot, der Strafbestand der Kuppelei wird modernisiert, der Schwulenparagraf zum ersten Mal entschärft und der Zugang zu Hochschulen mit dem BAföG erleichtert. Ist das den 68ern zu verdanken oder wären diese Reformen ohnehin gekommen? Bis heute herrscht Uneinigkeit darin, inwieweit die Demonstrierenden ihre Forderungen in die Gesetzbücher eingebracht haben.
BR 2018

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

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