Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Strafen und Steuern

Ein Polizist der Münchner Polizei misst an einer Landstraße mit Hilfe eines Geschwindigkeitsmessgerät die Geschwindigkeit entgegen kommender Fahrzeuge. | Bild: BR/Fabian Stoffers

Donnerstag, 05.05.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Büßen und Vollstrecken
Vom Umgang mit Verkehrssündern

Die Geschichte der Steuern
Zugemauerte Fenster und gestutzte Bärte

Das Kalenderblatt
5.5.1809
Mary Kies erhält als erste Frau ein Patent
Von Katharina Hübel

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Büßen und Vollstrecken - vom Umgang mit Verkehrssündern
Autor: Martin Schramm / Regie: Martin Trauner
Vom "Falschparken", "Rasen und Drängeln" bis hin zu "Fahrerflucht" und "Fahren ohne Führerschein" - der deutsche Bußgeldkatalog ist lang. Und die "Tarife" für all jene, die Regeln verletzen und dabei erwischt werden, sind in den letzten Jahren stetig gestiegen. Sanktioniert wird mit Geldstrafen, Punkten, Fahrverboten - bis zum kompletten Entzug der Fahrerlaubnis. Den Verkehr zu überwachen und Verkehrsdelikte zu ahnden, erscheint dabei einerseits notwendig, um Regeln konsequent durchzusetzen. Zu denken geben sollte andererseits die Tatsache, dass gezielte und bewusste Regelverstöße weit seltener vorkommen als Verstöße aus Unwissenheit, Überforderung und Unfähigkeit. Sind Sanktionen tatsächlich der Königsweg, um den Verkehr auch sicherer zu machen? Gilt also: "Je härter und höher die angedrohte Strafe, desto weniger Verstöße"? Verkehrspsychologen widersprechen - und setzen auf alternative Konzepte.

Die Geschichte der Steuern - zugemauerte Fenster und gestutzte Bärte
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Martin Trauner
Steuern gibt es mehr oder weniger, seitdem Menschen in Gemeinschaften zusammen leben. Straßen, Festung, Hofstaat, Heer - zu dem, was gemeinsam genutzt wurde, musste das Volk in der Regel etwas "beisteuern". Bereits im Altertum lieferten die Bauern beim Fürsten den Zehnt ab, also ein Zehntel ihres Ertrages. Steuerhinterziehung gab es damals auch schon, genauso wie deren Bestrafung. Wer den Zehnt verweigerte, bekam 100 Schläge. Ab dem Mittelalter wurden einige Herrscher richtig kreativ, wenn es darum ging, den Staatssäckel zu füllen. Brücken-, Wege- oder Fußgeld sind noch nahe liegend, kurioser ist die Steuer auf ungeklärte Mordfälle, wie es sie in England gab. Oder die Fenstersteuer, wegen der viele Hausbesitzer in Frankreich einige ihrer Fenster kurzerhand zumauerten. Steuern haben eben auch einen "steuernden" Effekt. In Berlin gab es deshalb eine Jungfernsteuer für ledige Frauen. Ziel war, dass die Frauen heiraten und viele Kinder bekommen. Steuern haben manchmal sogar den Lauf der Geschichte beeinflusst. Der Kampf um die Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien von England begann mit dem Protest gegen die Teesteuer. "No taxation without representation" forderten die Aufständischen. Das zeigt, Steuern sind mehr als eine Abgabe, sie sind auch ein Instrument der Mächtigen und die zumindest theoretische Berechtigung der Bürger, an der Macht teilzuhaben.
BR 2017

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Andrea Bräu

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