Bayern 2

     

radioWissen Mikrochips und Wirtschaftskraft

Illustration von zwei Personen, die eine Graphik analysieren | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 07.04.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Mikrochips
Halbleiter als Global Player

Das BIP
Die erstaunliche Geschichte einer Wirtschaftszahl

Das Kalenderblatt
7.4.1837
"Die Prinzessin auf der Erbse" erscheint
Von Anja Mösing

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Mikrochips - Halbleiter als Global Player
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Er ist ein Element, das die moderne Welt im Innersten zusammenhält: Der Mikrochip. Seit das US-Unternehmen Intel 1971 den ersten Ein-Chip-Mikroprozessor in Serie produzierte, hat das elektronische Bauteil seinen Siegeszug um den Erdball angetreten - und darüber hinaus: Die US-Mondlandung wäre kaum möglich gewesen ohne einen Steuerungs- und Navigationscomputer. Sein Herzstück: integrierte Schaltungen, die auf einer Silizium-Scheibe aufgebracht waren. Die neue Technologie befeuerte fortan die Konkurrenz der Wirtschaftssysteme im Kalten Krieg. Manche Historiker führen das Ende der DDR auf die ruinöse Anstrengung zurück, beim Rennen um den modernsten Mikrochip mitzuhalten: koste es, was es wolle, Technologieklau inklusive. Auch heute wird zwischen den Wirtschaftsmächten um Mikrochips gerungen, die EU will Fertigung mit vielen Milliarden aus Asien zurückholen. Wegen des Chipmangels, bei dem unter anderem der Digitalisierungsschub durch Corona eine Rolle spielt, standen bereits die Bänder bei VW still.

Das BIP - die erstaunliche Geschichte einer Wirtschaftszahl
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, hat eine beeindruckende Karriere gemacht. Eingeführt nach dem Zweiten Weltkrieg, ist es heute die wichtigste Kennziffer für den Wohlstand einer Volkswirtschaft. Dabei bildet sie nicht mal die gesamte Wertschöpfung ab - unentgeltliche Arbeit wie Pflege oder Erziehung sind nicht enthalten, weil nur Güter und Dienstleistungen in das BIP einfließen, die mit Preisen bewertet sind. Tatsächlich ist die Kennzahl schon seit ihrer Einführung umstritten. Selbst ihr Erfinder, Simon Kuznets, wehrte sich dagegen, Länder nur anhand des BIPs zu vergleichen. Kuznets war nach dem 2. Weltkrieg von den USA beauftragt worden, eine Kennzahl zu entwickeln. Die Amerikaner wollten wissen, wie hilfsbedürftig die Empfängerländer des Marshallplans waren. Im Kalten Krieg wurde das BIP dann populär, vor allem die CIA versuchte anhand des BIPs abzuschätzen, wie es um die sowjetische Wirtschaft steht. Seit einigen Jahren gibt es Versuche, die Kennzahl zu ersetzen oder zu verbessern. Denn dass ein steigendes BIP automatisch zu mehr Wohlstand führt, ist zunehmend umstritten. Aber eine Alternative konnte sich bislang nicht durchsetzen. Kann man das BIP überhaupt noch ersetzen? Oder ist es zu tief in unserer Gesellschaft verwurzelt?
Erstsendung BR: 2018

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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