Bayern 2

     

radioWissen Farben

Verschiedene Farben | Bild: colourbox.com

Mittwoch, 23.03.2022
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Wirkung von Farben
Von der Evolution bis zur Inneneinrichtung

Blau
Eine Farbe taucht auf

Das Kalenderblatt
23.3.1998
"Titanic" gewinnt elf Oscars
Von Katharina Hübel

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Die Wirkung von Farben - von der Evolution bis zur Inneneinrichtung
Autorin: Anja Mösing / Regie: Sabine Kienhöfer
Wir sehen Farben, sobald wir die Augen öffnen: Die Farbe des Himmels, der Wände in der Wohnung oder die Farben in einem Blumenstrauß. All die Millionen von Farbnuancen auf unserem Planeten sind nicht nur ein Ergebnis der Evolution, die Farben nehmen auch tagtäglich Kontakt mit uns auf: Mit uns und unserem Empfinden. Denn Farben spielen für uns von jeher eine überlebenswichtige biologische Rolle: Wohin wir uns bewegen können, worauf wir aufmerksam werden sollen, wo wir uns wohlfühlen, wie wir uns für Feinde unsichtbar machen können, oder unseren Status betonen können, all das sind nur wenige der großen Aufgaben, die unser Farbsehen ermöglicht. Die biologischen Aufgaben der Farben spielen in sämtliche Lebensbereiche hinein. Und kurioser Weise tun sie das, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Sie arbeiten für uns wie ein stummes, farbiges Leit-System der Natur. Selbst wenn wir es nicht merken, verfeinern wir unser Gespür für Farben ein Leben lang.

Blau - eine Farbe taucht auf
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Sabine Kienhöfer
Wenn Homer in seiner Ilias von Meer spricht, ist das weinrot. Der Himmel ist grau oder weiß. Kein bisschen blau schimmert hervor in seinen Geschichten. War er etwa farbenblind? Oder ganz blind? Oder hatte er einfach nur keinen Begriff für Blau?
Wenn Sprachen entstehen, entwickeln sie nicht sofort ein Konzept für Farben. Rot benennen die meisten Völker sehr schnell - blau oft gar nicht. Viele Sprachen, zum Beispiel das Vietnamesische verbinden grün und blau, quasi zu einem "blün". Türkis, Aquamarin und Grasgrün gehören für sie in dieselbe Farbkategorie. Warum das passiert, darüber zerbrechen sich Sprachwissenschaftler und Ethnologen schon seit Jahrzehnten den Kopf. Wahrscheinlich braucht man erst einen Begriff für eine bestimmte Farbe, wenn man sie auch herstellen kann - für die Kunst zum Beispiel. Das könnte der Grund sein, warum Rot- und Brauntöne, aber auch Weiß und Schwarz in jeder Sprache vorkommen. Doch Blau? Blau kommt in der Natur nur äußerst selten vor. Nur die wenigsten Kulturen konnten blaue Farbe herstellen - und brauchten dann natürlich auch einen Begriff dafür. Im Russischen führte das dazu, dass in der Alltagssprache zwei Wörter für Blau existieren, einer für helleres Blau und einer für dunkleres. Das Feature macht sich auf den Weg, den wenigen Spuren des Blaus durch die Menschheitsgeschichte zu folgen - bis hin zu unserer Gegenwart, in der das Blau fast überall zu finden ist. Nicht nur am Himmel.
Erstsendung BR: 2014

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Susanne Poelchau

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