Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Die Antike boomt

Der marmorne Kopf des jugendlichen Dionyso | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 11.12.2012
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Sophokles
Dichter im Dienst des Dionysos

Aischylos und die Tragödie
Blutrache ade!

Das Kalenderblatt
11.12.2002
Gorch Fock verliert Galionsfigur
Ausgewählte Beiträge als Podcast verfügbar

Sophokles - Dichter im Dienst des Dionysos
von Martin Trauner
An die 130 Dramen hat Sophokles verfasst. Alle widmet er dem Gott des Rausches, der Ekstase: Dionysos. Und ein jedes Drama sollte nur ein einziges mal aufgeführt werden: Im Frühjahr in Athen, zu den jährlichen Dionysien, den Weihespielen für den Herrscher über das Unbeherrschte. Nur sieben Dramen des Sophokles haben die Zeiten überdauert. Doch diese verbliebenen Stücke gingen ein in das Fundament der europäischen Geistesgeschichte. Und seither bereichern die tragischen Figuren Elektra, Antigone oder Ödipus nicht nur die Theaterbühnen, sondern vor allem das Denken der Menschen. Bis heute.

Aischylos und die Tragödie - Blutrache ade!
von Gabriele Bondy
Die Antike boomt. Tragödien von Aischylos, Sophokles und Euripides bereichern seit Jahrzehnten die Theaterspielpläne. Regisseure wie Max Reinhardt, Peter Stein und Heiner Müller schufen Kult-Inszenierungen im deutschsprachigen Raum. Christa Wolf verhalf ihr Kassandra-Projekt zum durchschlagenden Erfolg. Und schon die deutschen Klassiker hatten sich von den antiken Dichtungen anregen lassen. Die "Orestie" wurde 458 v.Chr. im Athener Dionysos Theater uraufgeführt. Ihr Autor, der 70jährige Aischylos errang mit ihr seinen 13.Sieg beim jährlichen Wettbewerb der besten Tragödiendichter. In seinen jungen Jahren hatte er noch selbst als Schauspieler auf der Bühne gestanden und die bis dahin noch unbekannte Dialogform kreiert. Den Stoff entnahm er - wie andere damals auch - der griechischen Mythologie. Liebe und Hass, Rache und Vergebung und der Kampf mit den Schicksalsmächten wurden exemplarisch abgehandelt. Die antikeTragödie spiegelt die Fragen des Gemeinschaftslebens, will Problembewusstsein wecken und damit das seelische und politische Wachstum des Einzelnen ermöglichen.

Redaktion: Petra Herrmann
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