Bayern 2

     

radioWissen Deutschland unter Strom

Strommast und Windrad vor orangem Himmel. Ist Strom besser als Wasserkraft? | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 20.02.2015
09:05 bis 10:00 Uhr

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Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose. Er muss produziert werden. Um ihn dorthin zu bringen, wo er verbraucht wird, benötigt man ein ausgeklügeltes Verteilernetz. Dieses Netz gleicht dem Straßennetz. In den großen Kraftwerken wird der Strom produziert - aus Kohle, Atom und Gas. Von dort wird er über die großen Stromautobahnen in die Ballungszentren transportiert. Dann kommen die Landstraßen, Kreisstraßen - bis der Strom dann in jeder noch so kleinen Straße ins Haus geleitet und verbraucht werden kann. Doch es gibt einen entscheidenden Unterschied zum Straßennetz. Unser Stromnetz ist eigentlich als Einbahnstraße ausgelegt. Und das führt in der Energiewende zu einigen Problemen, die noch gelöst werden müssen. Aber auch diese Herausforderung wird sich vermutlich meistern lassen. Wie vor hundert Jahren: Da war die Vorstellung, dass es in ganz Bayern Licht und Strom geben wird, noch eine Zukunftsvision. Um für flächendeckende Energie zu sorgen, trieb der Bauingenieur Oskar von Miller Ende des 19. Jahrhunderts ehrgeizige Projekte voran. Dabei setzte er vor allem auf Wasserkraft. Doch der Bau eines großen Speicherkraftwerks am oberbayerischen Walchensee, das später sowohl die Bahn als auch Teile des Landes mit Strom versorgte, stieß in der Bevölkerung auf heftigen Widerstand. Durch die Absenkung des Wasserspiegels und Ableitungen aus der Isar sahen sich Flößer und Fischer in ihrer Existenz bedroht. Eine örtliche Zeitung warnte vor dem Erliegen des Fremdenverkehrs. Und Landespolitiker bezweifelten gar, dass sich überhaupt genügend Abnehmer für den erzeugten Strom finden würden. Die unter abenteuerlichen Bedingungen errichteten Strommasten und Leitungen sorgten gerade unter der ländlichen Bevölkerung anfangs für Ängste vor tödlichen Stromschlägen.

Redaktion: Nicole Ruchlak
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