Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gegensatzpaar Jugendstil und Bauhaus

Gebäudefassade im Jugendstil | Bild: colourbox.com

Dienstag, 25.01.2022
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Jugendstil
Natur als Kunst, Schönheit als Revolte

Bauhaus
Die berühmteste Schule der Welt

Das Kalenderblatt
25.1.1977
Weltweit erstes Kraftwerk für erneuerbare Energien liefert Strom
Von Christiane Neukirch

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Jugendstil - Natur als Kunst, Schönheit als Revolte
Autorin: Barbara Knopf/ Regie: Eva Demmelhuber
An der Wende zum 20. Jahrhundert geriet die Kunst in Bewegung. Kein Stillstand mehr, nirgends. Blüten rankten sich Häuserfassaden empor, überkrusteten Vasen und Broschen und verwandelten Metroeingänge in verführerische Kelche. Die frei wuchernden Formen der Natur waren Inspiration für Künstler und Architekten, die die starren Formen des Historismus hinter sich ließen wie Schmetterlinge die Larvenhülle. Die Arts-and-Crafts-Bewegung war ein Vorläufer. Überall in Europa, auch in Nordamerika, erfolgte ein Aufbruch, eine neue Energie: Art Nouveau, stile Liberty, Wiener Secession oder auch: der Jugendstil. Heute gilt so viel Ornament als lieblich, damals steckte in der Schönheit Revolte: gegen Industrialisierung, Massenproduktion und überkommene Konventionen. Über die Ästhetik wollte man ein besseres Leben schaffen. Schrift, Plakate, Malerei, Möbel, Glas- und Textilkunst, Architektur, jedes Detail der Gesamtkunstwerke wurde mit Phantasie ausgestaltet und einer Sinnlichkeit, die die Epoche prägte: Der Kuss von Klimt und Freuds Psychoanalyse, Reformkleider und frühes Hippietum. Eine kurze Blüte nur? Der Erste Weltkrieg machte die Utopie von Schönheit zunichte. Und auf Dauer setzte sich der Funktionalismus des Bauhauses durch. Aber die Rhizome bilden immer wieder junge Triebe.
BR 2019

Bauhaus - die berühmteste Schule der Welt
Autorin: Julie Metzdorf/ Regie: Martin Trauner
1919 von Walter Gropius in Weimar als radikale Reformschule gegründet und 1933 unter dem Druck der Nationalsozialisten in Dessau geschlossen, wurde das Bauhaus in der kurzen Spanne von nur 14 Jahren zum Inbegriff moderner Gestaltung. Klare Formen, ornamentlos und funktional, gelten noch heute als "typisch Bauhaus". Doch die Wahrnehmung täuscht: Einen einheitlichen Bauhausstil hat es nie gegeben. Ziele und Unterrichts-Konzepte der Schule standen sich in den verschiedenen Phasen und unter den einzelnen Direktoren zum Teil diametral gegenüber. Herrschte anfangs noch eine rückwärtsgewandte, geradezu mittelalterliche Glorifizierung des Handwerks, ging es schon zwei Jahre später vor allem darum, Prototypen für die industrielle Serienproduktion zu entwickeln. Zudem prägten mit Wassily Kandinsky, Paul Klee, Johannes Itten oder Lásló Moholy-Nagy die unterschiedlichsten Künstlerpersönlichkeiten den Unterricht. Und trotzdem avancierte das Bauhaus zur wirkmächtigsten Schule des 20. Jahrhunderts.
BR 2019

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Nicole Ruchlak

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