Bayern 2

     

radioWissen Bergwald und Skitourismus

Ein Skifahrer beim Sturz | Bild: BR/ Julia Müller

Donnerstag, 18.11.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Bergwald
Schutzbedürftiger Schutzwall

Skitourismus
Der weiße Wahnsinn

Das Kalenderblatt
18.11.1777
Mademoiselle Montansier eröffnet ihr Theater in Versailles
Von Ulrike Rückert

Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Der Bergwald - schutzbedürftiger Schutzwall
Autor: Georg Bayerle/ Regie: Eva Demmelhuber
Im Gebirge sind Bäume besonderen Lebensbedingungen ausgesetzt und es ist den Baumgestalten anzusehen, denn kaum eine gleicht der anderen. Mit der Höhe nimmt die Kälte zu, Naturgefahren wie Lawinen, Muren oder Felsstürze setzen dem Wald zu. Auf etwa 1500 Metern Höhe verschwinden in den Nordalpen die Laubbäume, ab 1800 Metern trotzen nur noch einzelne Fichten, Kiefern oder Zirben den schwierigen Umwelteinflüssen. Viele Bäume wachsen langsam und gekrümmt, weil sie sich dem jeweiligen Standort anpassen müssen. So bildet der Bergwald eine besondere Pflanzengesellschaft und erfüllt zugleich wichtige Funktionen: als Vegetationsdecke wirkt er wie ein Schwamm, der die starken Regenfälle aufnimmt, mit den Wurzeln baut er Humus auf, stabilisiert den Hang und bremst Lawinen. Reine Fichtenwälder aber erweisen sich zunehmend als anfällig, an vielen Orten wie in Berchtesgaden werden die Bergwälder deshalb langsam umgebaut. Und die Temperaturerwärmung verändert die Höhengrenzen der Baumarten. An der Universität Weihenstephan-Triesdorf werden solche Entwicklungen untersucht und gleichzeitig läuft die Suche nach den Bäumen, die auch in der Klimakrise robust genug sind.

Skitourismus - der weiße Wahnsinn
Autor: Moritz Pompl/ Regie: Martin Trauner
Es sind Superlative, mit denen viele Skigebiete der Alpen ihre Kunden locken wollen. Immer häufiger schließen sich Ressorts zusammen, um sich dann etwa "weltgrößtes Skigebiet" nennen zu können. Dazu bauen sie neue Lifte und schlagen für die Pistenerweiterungen Schneisen in den Bergwald. In Zeiten des Klimawandels verfangen Slogans wie "eine der schneesichersten Regionen in den Alpen", und die "Schneeanlage mit 1100 Schneeerzeugern" hilft nach. Dazu müssen Speicherseen und Rohrleitungen gebaut werden. Der Wasser- und Energiebedarf für die "flächendeckenden Beschneiungsanlagen", die es inzwischen fast überall gibt, ist enorm. "Das steilste Pistenerlebnis" wird dank Spezial-Pistenbullis mit 430 PS möglich. Achtersessel mit Haube und Sitzheizung sind Standard, und auf der Piste gibt es "gratis Wifi bis hinauf zu den Gletschern". Doch lohnen sich diese Investitionen, wenn es immer wärmer wird? Und gibt es überhaupt einen Weg zurück?
Erstsendung: BR 2019

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Matthias Eggert

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