Bayern 2

     

radioWissen 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

KZ-Häftlingsjacken auf einer Wäscheleine | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 08.11.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Auf dem Weg zur Vernichtung der europäischen Juden

Die Reichspogromnacht
Der verordnete Volkszorn

Judentum in NS-Deutschland
Entrechtet, deportiert, ermordet

Das Kalenderblatt
8.11.2003
Fünfter Harry Potter-Band in deutscher Übersetzung erschienen
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Die Reichspogromnacht - der verordnete Volkszorn
Autor: Klaus Uhrig / Regie: Irene Schuck
Deutschland im Jahr '38: In der Nacht vom 9. auf den 10. November brennen im ganzen deutschen Reich die Synagogen. Parteimitglieder und SA-Männer in Zivil zertrümmern die Scheiben jüdischer Geschäfte, plündern Wohnungen und ermorden mindestens 400 Menschen. In den folgenden Tagen werden Zigtausende deutscher Juden in Konzentrationslagern interniert.
Die Lager in Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen hatte die Reichsregierung bereits in den Vormonaten stark erweitert. Denn was die offizielle Nazi-Propaganda als spontanen Ausbruch des "Volkszorns“" nach der Ermordung eines deutschen Diplomaten darstellt, ist tatsächlich ein von Staat und Partei gelenktes Pogrom - und der Auftakt zu einer rassistischen Gewaltkampagne, die schließlich in der planmäßigen Ermordung von Millionen europäischer Juden ihr Ende findet.
BR 2013

Judentum in NS-Deutschland - entrechtet, deportiert, ermordet
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Susi Weichselbaumer
Es begann mit Diskriminierungen und endete in der Ermordung. Mit der Reichspogromnacht 1938 erreichte die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung durch die NS Machthaber eine neue Dimension. Waren vorher Juden auf der pseudolegalen Basis einer antisemitischen Gesetzgebung aus vielen Lebensbereichen ausgegrenzt worden, erfolgte nun der wirtschaftliche und soziale Todesstoß: Einziehung von Vermögen, Enteignungen, Entmietungen, ein "J" im Ausweis, Unterbringung in sogenannten Judenhäusern oder Lagern, ab 1941 dann der Zwang, den "Gelben Stern" zu tragen. Da tobte der Zweite Weltkrieg bereits seit zwei Jahren. Das NS-Regime hatte weite Gebiete in Osteuropa besetzt, Massenmorde an der dortigen jüdischen Bevölkerung verübt und mit der Planung von Vernichtungslagern begonnen. Unter dem Vorwand der "Umsiedlung" oder "Evakuierung" wurden die deutschen Juden aus der staatlichen Verwaltung eliminiert, bevor sie in die besetzten Ostgebiete deportiert und die meisten von ihnen dort ermordet wurden.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
http://br.de/s/5AgZ83

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