Bayern 2

     

radioWissen Tiere in den Religionen

Eine indische Frau verehrt eine Kuh am Fluss Ganges | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 06.10.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Tier und die Religion
Mitgeschöpf oder Mahlzeit?

Jainismus
Die Religion ohne Gewalt

Das Kalenderblatt
6.10.2007
Jason Lewis umrundet die Welt allein mit Muskelkraft
Von Isabella Arcucci
Diese Sendung hören Sie auch in der BR Radio App und ist als Podcast verfügbar.

Das Tier und die Religion - Mitgeschöpf oder Mahlzeit?
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Eva Demmelhuber
Die Weltbevölkerung hat sich in den letzten 50 Jahren verdoppelt, der Fleischkonsum verdreifacht. Doch Massentierhaltung, der Umgang mit Tieren als Produktionsgegenstand, sind in die Diskussion geraten. In den Industrienationen sinkt der Fleischverzehr. Auch in Deutschland ernähren sich immer mehr Menschen vegetarisch oder vegan. Die Gründe dafür sind vielfältig: ethisch, ökologisch, gesundheitlich, religiös-spirituell. Und welche Haltungen zu Tier und Fleischverzehr findet man in den Religionen?
Einst gab es Tieropfer ebenso wie Tiere, die als "heilig" verehrt wurden. Bis heute ist das Essen bestimmter Tiere in einigen Religionen tabu. Moslems ist z.B. der Verzehr von Schweinefleisch verboten. Im hinduistischen Indien gelten Kühe als heilig und dürfen nicht gegessen werden. Respektvoller Umgang mit allen Lebewesen und Mitgefühl sind grundlegende ethische Werte, die sich in vielen Religionen finden. "Du sollst nicht töten" lautet ein zentrales biblisches Gebot. Im Koran ist vielfach die Rede von universeller Barmherzigkeit und Mitleid für Tiere und Gewaltlosigkeit (ahimsa) ist eines der zentralen Prinzipien in den asiatischen Religionen von Hinduismus, Buddhismus und Jainismus. Und wie steht es in der Realität mit dem Tier als Mitgeschöpf - oder Mahlzeit?

Jainismus - die Religion ohne Gewalt
Autorin und Regie: Bettina Weiz
Wer sein Leben so führt, dass er anderen Lebewesen nicht schadet, hat nach dem Glauben der uralten Jain-Religion die Chance auf Erlösung aus dem Kreislauf von Tod und Wiedergeburt. Also werden Jains nicht Soldaten, denn als solche müssten sie Menschen töten. Sie dürfen keine Tiere essen, nicht einmal Karotten, Kartoffeln oder andere Pflanzen, die in der Erde wachsen, denn deren Anbau könnte Würmer oder andere Lebewesen töten. Früchte sollten sie am besten auch nur verzehren, wenn diese von selbst vom Baum gefallen sind. Früher sollen sich Jains schon zu Tode gehungert haben - in der starken Hoffnung auf Erlösung. In der Praxis führt die strenge, asketische, arbeitsame Lebensführung oft dazu, dass Jains Reichtümer anhäufen. Bettina Weiz hat Jains in Indien, dem Ursprungsland der Religion, besucht und erklärt, was hinter ihr steckt.
Erstsendung: BR 2015

Moderation: Gabi Gerlach
Redaktion: Bernhard Kastner

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