Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Unsere gefiederten Sänger

Rotkehlchen | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 2-9-2021
3:05 nachm. to 4:00 nachm.

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BAYERN 2

Das Rotkehlchen
Klein aber unerschrocken!

Vom Bettel-Ruf zur Bravour-Arie
Warum Vögel singen

Das Kalenderblatt
2.9.1806
Bergsturz von Goldau in der Schweiz
Von Markus Mähner
Als Podcast und in der neuen Bayern 2 App verfügbar

Das Rotkehlchen - klein aber unerschrocken!
Autorin: Isabella Arcucci / Regie: Eva Demmelhuber
Klein und rund, mit großen Knopfaugen und hellrot leuchtender Brust. Das Rotkehlchen muss man einfach liebhaben! Kein Wunder, dass es von den Deutschen zum Vogel des Jahres 2021 gewählt wurde. Doch die Faszination für das Rotkehlchen existierte schon lange, bevor es zum beliebten Motiv auf Sofakissen, Geschirrtüchern und vor allem Weihnachtskarten avancierte. Als „reiner Vogel“ besaß es bereits bei den Germanen und Kelten kultische Bedeutung und tauchte später in verschiedenen Christuslegenden auf.
Aber das Rotkehlchen ist nicht nur ein leicht wiederzuerkennender Blickfang, es singt auch wunderschön. Im Frühjahr ebenso wie im Winter - und sogar bei völliger Dunkelheit. Doch der zutraulich veranlagte putzige Vogel ist nicht so harmlos wie er aussieht. Mit seinen durchschnittlich 16 Gramm Körpergewicht ist das Rotkehlchen ein unerschrockener Draufgänger, der sogar mal den ein oder anderen Fisch fängt und grimmig das eigene Revier verteidigt - notfalls bis aufs Blut.

Vom Bettel-Ruf zur Bravour-Arie - Warum Vögel singen
Autor und Regie: Martin Schramm
Vögel singen: Von der Drossel bis zur Meise, von der Lerche bis zur Nachtigall. Aber warum eigentlich? Forscher versuchen diese Frage seit Jahrzehnten zu beantworten - haben sie aber bis heute nicht endgültig geklärt. Fest steht: Die Laute der Vögel sind erstaunlich vielfältig. Sie reichen vom schlichten „Bettelruf“ bis zum komplexen „Gesang“, vom schlichten „Rumgepiepse“ bis zur strukturierten „Konzertarie“. Vom erregten „Kampfgesang“ bis zum entspannten „Motivgesang“, vom variierenden „Wechselgesang“ bis hin zu verblüffenden „Imitationsgesängen“: Singvögel hören aufeinander und können Gehörtes wiedergeben. Manche können sogar Handys, Autos und Motorsägen nachahmen. Oft singen sie in regionalen Dialekten, die stark voneinander abweichen: Europäische Vögel, die auch auf den Kanarischen Inseln vorkommen, singen dort beispielsweise komplett anders als ihre Verwandten auf dem Festland. Oft sind also nur grobe Grundlagen angeboren, die Feinheiten werden später erst erlernt. Doch welche Rolle spielen und spielten all diesen Fähigkeiten im Laufe der Evolution? Sind sie einfach nur eine Spielart des „Selektionskampfes der Gene“ - oder gehen die Gesänge der Vögel weit über das „biologisch Notwendige“ hinaus? Singen Vögel also nur um potentielle Partnerinnen zu becircen und Konkurrenten abzuschrecken, sprich: sich fortzupflanzen und ihr Revier zu verteidigen? Oder singen sie weil es Ihnen „Spaß“ macht, weil sie „musikalisch“ sind?
BR 2018

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

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