Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Tiere aus der Vergangenheit

Wombat | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 29.04.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Der Wombat
Relikt aus Australiens Urzeit

Fossilien
Stumme Zeitzeugen

Das Kalenderblatt
29.04.1899
"La Jamais Contente" knackt als erstes Landfahrzeug die Geschwindigkeitsmarke von 100 km/h
Von Christiane Neukirch
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Der Wombat - Relikt aus Australiens Urzeit
Autorin: Margarete Blümel / Regie: Sabine Kienhöfer
Auf den ersten Blick wirken Wombats eher plump, wenn nicht gar ein wenig tollpatschig. Doch weit gefehlt: Die stämmigen Beuteltiere sind, falls es sein muss, ziemlich flott auf den Beinen. Sie können bis zu 40 Kilometer in der Stunde zurücklegen. Wenn es hart auf hart kommt, geht der Wombat mit gefletschten Zähnen, den Kopf bedrohlich von einer Seite zur anderen schwenkend, knurrend auf den Gegner los - und schnappt zu. Fressfeinde wie Dingos, die australischen Wildhunde, werden vom Eindringen in die Wohnhöhle abgehalten, indem der Hausherr den Eingang mit seinem gutgepolsterten Gesäß blockiert. Die Wohnhöhle ist das Ein und Alles der Wombats, ein Heim, das die unermüdlich grabenden Tiere mit den scharfen Krallen zu einem bis zu 20 Meter langen und über drei Meter tiefen Tunnelsystem ausbauen können. Hier verbringen die auf Moos, Gräser und Kräuter versessenen Wombats viel Zeit, auch, um ihrem langsamen Stoffwechsel Genüge zu tun. Denn die Verdauung einer größeren Mahlzeit kann einen Wombat bis zu drei Tage kosten.

Fossilien - stumme Zeitzeugen
Autor: Joachim Budde / Regie: Susi Weichselbaumer
Als August Goldfuß im Jahr 1831 die Fossilien eines Flugsauriers untersucht, entdeckt er feinste Linien. „Das Tier muss über eine Art Fell verfügt haben“, schlussfolgerte der Naturforscher von der Universität Bonn. Doch seine Fachkollegen bezweifelten die Korrektheit seiner Beobachtung. Weichteile wie Haare oder Knorpel könnten die Jahrmillionen gar nicht überdauern. Die Studie fiel in Vergessenheit. Jetzt haben Goldfuß’ Nachfolger an seinem Institut die Versteinerung noch einmal mit den neusten technischen Möglichkeiten untersucht und den Pionier der Paläontologie rehabilitiert. Und sie zeigen, wie diese Techniken ihnen helfen, Fossilien als ‚Zeitmaschinen‘ zu nutzen, um Einblicke in längst versunkene Zeiten zu erlangen, als das Leben auf der Erde noch ganz anders aussah. Sie können heute sogar Rückschlüsse auf die Beschaffenheit des Fells, der Haut oder die Farbe mancher Tiere ziehen, die vor Jahrmillionen in den Staub sanken.
Erstsendung: BR 2019

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Bernhard Kastner

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http://br.de/s/5AgZ83

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