Bayern 2

     

radioWissen Manufaktur und Henry Ford

Henry Ford | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 18.03.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Manufakturen
Schritt in eine neue Arbeitswelt?

Henry Ford
Von Hitlers Held zum Idol der Welt

Das Kalenderblatt
18.03.1965
Die Beatles geben ihr einziges Konzert in Österreich
Von Hartmut E. Lange
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Manufakturen - Schritt in eine neue Arbeitswelt?
Autor: Christian Sachsinger / Regie: Kirsten Böttcher
Der Begriff Manufaktur steht heutzutage für Handwerk und Wertarbeit. Oft wird angenommen, diese Betriebsform sei die Vorstufe des Industriebetriebs. Tatsächlich waren Manufakturen aber nur eine Randerscheinung in der Wirtschaftsgeschichte. Man könnte in ihnen die Tech-Startups des 18. Jahrhundert sehen. Wenige kleine, aber feine Unternehmen, in denen Produkte entstanden, die selbst bei Königen nichts mehr zu wünschen übrigließen.

Henry Ford - von Hitlers Held zum Idol der Welt
Autor: Sebastian Kirschner / Regie: Eva Demmelhuber
Henry Ford gilt als Mann mit zwei Gesichtern: Auf der einen Seite der Revolutionär, das US-Unternehmergenie, das mit seiner Ford Motor Company die Automobilindustrie ab 1903 völlig umkrempelt. Er perfektioniert die Massenproduktion, fertigt Autos am Fließband und verkauft sie zu konkurrenzlos niedrigen Preisen - und das bei nie dagewesenen Löhnen und einer 40-Stunden-Woche. Auf der anderen Seite der überzeugte Antisemit Henry Ford, der Nazi-Sympathisant, das Vorbild des „Führers“. Er hetzt öffentlich gegen Juden, ein Porträt des Fabrikanten ziert 1922 Hitlers Büro in München. Für seine Verdienste um das Deutsche Reich nimmt der Automagnat 1938 sogar feierlich die höchste deutsche Auszeichnung entgegen, die NS-Deutschland an Ausländer verleiht: das Großkreuz des Deutschen Adlerordens. Doch Forschungen rücken die Ford-Nazi-Verbindung in ein neues Licht. Demnach geht es weniger darum, wie Henry Ford sich in den Nationalsozialismus fügt. Die Frage lautet vielmehr, wie Ford in den globalen Rahmen der 1920er- und 1930er-Jahre passt.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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