Bayern 2

     

radioWissen Marco Polo und Hans Schiltberger

Marco Polo | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 15.02.2021
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Marco Polo
Der Abenteurer und sein Mythos

Der deutsche Marco Polo
Hans Schiltberger

Das Kalenderblatt
15.02.2005
Tag des Regenwurms
Von Isabella Arcucci
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Marco Polo - Der Abenteurer und sein Mythos
Autor: Niklas Nau / Regie: Susi Weichselbaumer
„Ich habe nicht die Hälfte dessen erzählt, was ich gesehen habe“, soll Marco Polo der Legende nach auf seinem Sterbebett gesagt haben. Dabei ist schon das fabelhaft, was der venezianische Händlerssohn von seiner Reise im 13. Jahrhundert an den Hof des Mongolenherrschers Kublai Khan berichtete: Von den sagenhaften Reichtümern des Ostens und der weisen Herrschaft des Großkhans bis zum geheimnisvollen Alten vom Berge oder der ungezwungenen Sexualität tibetischer Frauen. Doch was aus seinen Berichten ist wahr, was nicht? Wie wurde aus einem venezianischen Kaufmannssohn einer der bis heute berühmtesten Reisenden aller Zeiten? Und: Lässt sich der historische Marco Polo von seinem Mythos trennen?

Der deutsche Marco Polo - Hans Schiltberger
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Stefanie Ramb
Er gilt als "deutscher Marco Polo" - und ist doch nur einem eingeweihten Publikum bekannt. Anders als den berühmten venezianischen Handelsreisenden verschlug es den Bayern Johannes Schiltberger unfreiwillig in die Fremde. Als Teilnehmer eines der letzten Kreuzzüge des Mittelalters geriet der Spross einer alten Adelsfamilie 1396 in Gefangenschaft. Unter dem Sultan Bayazid musste er an etlichen Feldzügen teilnehmen. Schiltberger fiel in die Hände anderer Herrscher, in deren Gefolge er bis nach Indien gelangte. Seine unfreiwillige wie atemberaubende Reise hat Johannes Schiltberger in einem Reisebuch festgehalten. Darin beschreibt er die Sitten und Gebräuche der "Heiden" in der Fremde, schildert aber auch packende Schlachtszenen aus dem Orient. Schiltbergers Bericht wurde bald nach seinem Erscheinen zum Bestseller und bis heute vielfach nachgedruckt. Sosehr seine Ausführungen von Historikern geschätzt werden, sosehr bleibt die Person Johannes Schiltberger im Dunkeln. Forscher glauben, dass Schiltberger seinen Bericht geschönt haben könnte, damit dieser als Referenz für ritterliche Tapferkeit für einen Posten an fürstlichen Höfen diene. Tatsächlich soll er es zum Kämmerer des Herzogs Albrecht III. gebracht haben. Sein weiterer Lebensweg bleibt im Dunkeln.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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