Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Exilliteratur und Lion Feuchtwanger

Lion Feuchtwanger | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 02.02.2021
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Exilliteratur
Deutsche Texte aus der Fremde

Lion Feuchtwanger
Erfolg - im Ausland

Das Kalenderblatt
02.02.1821
Eine Drehorgel vertreibt Lord Byrons Weltschmerz
Von Simon Demmelhuber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Exilliteratur - Deutsche Texte aus der Fremde
Autorin: Gabriele Knetsch / Regie: Irene Schuck
Mehr als 2.000 deutsche Autorinnen und Autoren verließen nach 1933 Deutschland - bürgerliche, sozialistische, jüdische. Sie schrieben in unterschiedlichen Stilen, vertraten unterschiedliche politische Haltungen und lebten verstreut über die ganze Welt. Gabriele Knetsch porträtiert in ihrer Radio Wissen-Sendung „Exilliteratur“ deutsche Literatur - jenseits deutscher Grenzen. Die deutsche Kultur trugen viele Autorinnen und Autoren mit in die Fremde. Häufig blieben sie auch nach 1945 in ihrem Gastland, weil es ihnen zur neuen Heimat geworden war, oder weil wie nicht zurück wollten in ein Land, in dem die Nationalsozialisten sie vertrieben hatten. Nur fünf Prozent der emigrierten Schriftsteller kehrten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland zurück, um sich hier eine Existenz aufzubauen. Etliche begingen im Exil Selbstmord. Andere schlugen sich eher schlecht als recht durch - manche aber machten im Ausland auch Karriere. Der deutschen Sprache blieben die meisten auch fern der Heimat treu.

Lion Feuchtwanger - Erfolg - im Ausland
Autorin und Regie: Dorit Kreissl
"Er dachte, dass es eigentlich rätselhaft sei, warum so viele, zum Beispiel er selber, trotz der Münchner die Stadt München so mochten".
Lion Feuchtwanger und München - eine schwierige Beziehung!
Der Dichter hat mit "Erfolg" den München-Roman schlechthin geschrieben, ist aber vielen kein Begriff mehr.
Vielleicht liegt das daran, dass er seiner Heimatstadt kein schönes Denkmal gesetzt hat sondern ein bitterböses: er charakterisierte sie als "verknorpelt im Alten" und "übel reaktionär". Hellsichtig sah er im "Erfolg" auch die "Hauptstadt der Bewegung voraus", beschreibt die antisemitischen Strömungen, die Hitler den Weg zur Macht ebneten.
Lion Feuchtwanger wächst in München auf, hat hier seine ersten literarischen Erfolge.
41 Jahre lebt er in München, doch in den 1920er Jahren wird der Jude Feuchtwanger von den Behörden zusehends schikaniert und ins damals liberalere Berlin vertrieben. 1933 folgt die Flucht aus Hitler-Deutschland.
1957 verleiht ihm München den Literaturpreis, distanziert sich aber kurz darauf von ihrem Preisträger. Eine Posse, die aus dem "Erfolg" hätte stammen können.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

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http://br.de/s/5AgZ83

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