Bayern 2

     

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Franciscio Franco mit Juan Carlos | Bild: picture-alliance/dpa

Samstag, 02.02.2013
13:05 bis 14:00 Uhr

BAYERN 2

Mauern des Schweigens
Kinderraub in Spanien
Eine Dokumentation von Margot Litten
Wiederholung am Sonntag, 21.03 Uhr

Mehr als 100.000 politische Gegner ließ das Franco-Regime nach dem spanischen Bürgerkrieg umbringen. Das haben Historiker mittlerweile ausführlich dokumentiert. Eine andere Art von Verbrechen blieb jedoch bis vor kurzem weitgehend unbekannt: organisierter Kindesraub. In den ersten Jahren der Diktatur ideologisch motiviert, entwickelte er sich bald zu einem lukrativen Geschäft, in das Ärzte, Anwälte und vor allem die katholische Kirche verwickelt waren. Es wird geschätzt, dass in spanischen Geburtskliniken bis in die 80er Jahre an die 300.000 Babies verschwanden und mit gefälschten Papieren an kinderlose Paare verkauft wurden. Inzwischen suchen Mütter ihre Kinder und Kinder ihre leiblichen Eltern – doch das gestaltet sich extrem schwierig: Kein Wunder angesichts fehlender Dokumente, mangelndem politischen Willen und vor allem der Mauer des Schweigens, mit der sich die Kirche umgibt.
Margot Litten hat in Spanien Betroffene bei ihrer Spurensuche begleitet.
Die Sendung, die im April 2012 von der Feature-Abteilung des Bayerischen Rundfunks produziert wurde, hat kürzlich den bedeutenden spanischen Preis "Premios Ondas" für die "beispielhafte Umsetzung eines brisanten Themas" gewonnen.