Bayern 2

     

radioWissen Klebstoffe und Harze

Rolle Klebeband | Bild: colourbox.com

Donnerstag, 19.11.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Die Geschichte des Klebens
Was die Welt zusammenhält

Harze
Das Blut der Bäume

Das Kalenderblatt
19.11.2002
Erstes Mathematikmuseum in Gießen eröffnet
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Geschichte des Klebens - was die Welt zusammenhält
Autor: Wolfgang Zehentmeier / Regie: Martin Trauner
In den vergangenen Jahrzehnten hat das Kleben einen ungeahnten Aufschwung erlebt. Experten sind sich sicher: Was Schrauben, Schweißen, Pressen oder Löten für die Zeit seit der industriellen Revolution bis vor 25 Jahren war, wird Kleben für das 21. Jahrhundert werden. Es ist die wichtigste Art und Weise, Dinge zu verbinden. Schon jetzt sind wir umgeben von Gegenständen, die geklebt sind. Dass beim Basteln Dinge zusammengeklebt werden, weiß jedes Kindergartenkind. Aber wer macht sich beim Öffnen einer Chips-Tüte oder eines Wegwerf-Joghurtbechers klar, dass die Enden der Tüte oder der Deckel aus Aluminium auf das Kunststoffdöschen geklebt sind? Wem ist bewusst, dass heutige Autos, Flugzeuge oder Riesentanker in erster Linie zusammengeklebt sind? Beim Hausbau werden Fenster, Türen oder Einbauschränke eingeklebt. Dass Zahnfüllungen halten, ist oft lichthärtendem Klebstoff zu verdanken. Ohne die Möglichkeit zu kleben, wäre unsere Welt nicht so, wie wir sie kennen!

Harze - das Blut der Bäume
Autor: Hellmuth Nordwig / Regie: Axel Wostry
Viele Pflanzen sondern eine zähe Flüssigkeit ab, wenn sie verletzt werden. Vor allem bei Bäumen sind diese Harze gut sichtbar: gelbliche Tropfen, erst flüssig und durchsichtig, später oft erstarrt und weiß bis braun gefärbt. Den Pflanzen dient das Sekret vor allem dazu, die Wunde zu verschließen. Menschen haben schon früh gelernt, diese klebrigen Stoffe zu nutzen. So ist Kautschuk die Basis für unsere Mobilität: für Autoreifen und viele Gummimaterialien. Harze unserer Nadelbäume werden in der Apotheke noch heute für die Herstellung von Medikamenten verwendet. Auch in der Malerei ist der Verzicht auf Harze undenkbar: Künstler nutzen sie als Bindemittel für Farbstoffe und als Firnis, der das fertige Gemälde konservieren soll. Selbst der Klang von Streichinstrumenten wäre ohne das Harz Kolophonium nur ein trockenes, raues Kratzen des Bogens auf der Saite. Für Chemiker sind die natürlich vorkommenden Harze allerdings eine sehr vielschichtige Stoffgruppe, die sie nur schwer analysieren können. Deshalb hat die Chemie schon früh damit begonnen, Kunstharze zu erzeugen - wir kennen sie als Klebstoffe und Lacke aller Art. Sie sind genauso vielfältig wie das breite Spektrum der natürlichen Harze.

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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