Bayern 2

     

radioWissen Motown und "Große Migration"

Motown Museum mit Bildern und Platten  | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 10.11.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Motown
Talentschmiede des Soul

Die "Große Migration"
Afroamerikaner ziehen in den Norden der USA

Das Kalenderblatt
10.11.1871
Henry Stanley findet den verschollen geglaubten Livingstone
Von Julia Devlin
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Motown - Talentschmiede des Soul
Autor und Regie: Markus Mayer
Zwischen 1959 und 1974 sorgte die Plattenfirma Motown für unzählige Hits mit frischer Popmusik. Marvin Gaye, Stevie Wonder, Diana Ross & The Supremes, The Temptations und The Jackson Five: Die Stars des Labels aus der Industriestadt Detroit haben weltweit Karriere gemacht. Wie gelang es dem kleinen, unabhängigen Unternehmen, mit Soul, Funk und R'n'B, der Musik des Schwarzen Amerika, Geschichte zu schreiben? Die Hitfabrik nutzte Songschreiber-Teams, ein Studio, handverlesene Musiker, Produzenten und Ausstatter, schulte Talente in Benimm-Kurse und mit Choreographen. Eine Epoche lang lieferte Motown den "Sound Of Young America", so der Firmen-Slogan. Das Unternehmen war Vorbild für spätere Hitfabriken und den HipHop. radioWissen stellt Berry Gordy Jr. vor, den visionären Chef und seine Strategie der Arbeitsteilung und der strengen Qualitätskontrolle.

Die "Große Migration" - Afroamerikaner ziehen in den Norden der USA
Autor: Florian Kummert / Regie: Martin Trauner
Sie war nicht zentral gesteuert, nicht politisch organisiert, und dennoch war sie ein zutiefst politischer Akt des Freiheitsstrebens und der Selbstbestimmung, der die Gesellschaft der USA massiv verändert hat: die sogenannte "Great Migration", die "Große Migration". Millionen von Afroamerikanern verließen zwischen 1910 und 1970 den ländlich geprägten Süden der USA und zogen in den industriell geprägten Norden und Westen des Landes. Sie flohen vor Rassenhass, Segregation, Lynchjustiz und dem Niedergang der manuellen Arbeit in den Baumwollplantagen und machten sich auf eine Reise in Richtung Hoffnung. Gerade während und nach den beiden Weltkriegen kam der Zuzug von Immigranten aus Europa zum Erliegen, und es wurden Arbeitskräfte in der Rüstungsindustrie gesucht. Städte wie Detroit, New York und Chicago erlebten einen massiven Andrang an schwarzen Zuzüglern, die aber auch im Norden mit Armut und miserablen Lebensbedingungen sowie Ghettobildung zu kämpfen hatten. Neue, afroamerikanische Viertel wie Harlem entstanden, mit einer selbstbewussten urbanen Literatur- und Musikszene, mit besserem Zugang zu Bildung und Kultur. Doch die überwiegend weiße Mittelklasse flüchtete in die Vororte, der Verfall der Innenstädte folgte und mit ihr der Anstieg der Verbrechensraten. Bald kam es zu wütenden Protesten, die sich in vielen Metropolen gewalttätig entluden. Erst mit den Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung Mitte der 1960er Jahre fand die "Great Migration" ihr Ende.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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