Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Gonzo und New Journalism

Tom Wolfe | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 13.10.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Hunter S. Thompson und Gonzo-Journalismus
Mittendrin statt nur dabei

Tom Wolfe
Im "Fegefeuer der Eitelkeiten"

Das Kalenderblatt
13.10.1961
DDR-Ampelmännchen starten durch
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Hunter S. Thompson und Gonzo-Journalismus - mittendrin statt nur dabei
Autor: Christian Schaaf / Regie: Martin Trauner
Hunter S. Thompson war ein waffenverliebter Choleriker, der gerne wild um sich schoss und auch gerne mal mit Äxten warf. Er war aber auch ein präziser Beobachter des amerikanischen Zeitgeists von Mitte der 1960er bis in die 2000er Jahre hinein. Seine Gesellschaftsreportagen basieren auf Expeditionen zu Sportveranstaltungen, in die Casinos von Las Vegas und auf Tour-Erlebnissen mit Wahlkampf-Kandidaten, die Hunter Stockton Thompson meist unter Drogen- und Alkoholeinfluss beschrieb. Dabei kam ein ganz eigener Journalismus-Stil heraus: Der maximal subjektive Gonzo-Journalismus. Eine Form, die die Grenzen zwischen Journalismus und Literatur ins Wanken bringt.

Tom Wolfe - im "Fegefeuer der Eitelkeiten"
Autor: Herbert Becker / Regie: Susi Weichselbaumer
Mehr als zehn Jahre lang war der 1931 geborene Tom Wolfe als Journalist für renommierte Zeitungen wie die "Washington Post" und die "New York Herald Tribune" tätig. In den 1960er Jahren begann er, Reportagesammlungen, Essays und andere kurze Texte zu veröffentlichen. Er entwickelte seinen ganz eigenen Stil, indem er journalistische Genauigkeit mit erzählerischen Elementen verband. Dieser Stil, "The New Journalism", zeichnet auch Wolfes ersten, im Jahr 1987 erschienenen Roman "Fegefeuer der Eitelkeiten" aus. Er erzählt die Geschichte eines Wall-Street-Brokers, der auf dem Gipfel seiner Karriere beschuldigt wird, einen schwarzen Jugendlichen überfahren zu haben. Zum Verhängnis wird dem erfolgreichen Börsenmakler aber letztendlich nicht eine gerecht urteilende Justiz, vielmehr wird er zum Opfer sensationslüsterner Medien sowie zum Spielball politischer Ranküne. Eigentlicher Protagonist des Romans ist die Stadt New York mit ihren sozialen Extremen. Die intelligente und zugleich unterhaltsame Darstellung der urbanen Gesellschaft des Big Apple hat seit ihrem Erscheinen nichts an Aktualität verloren.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Andrea Bräu

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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