Bayern 2

     

radioWissen Minderheiten und Nationalismus

SchwarzRotGoldene Krawatte | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 05.10.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Minderheiten in Osteuropa
Instrumentalisiert, verfolgt, vertrieben

Nationalismus
Renaissance einer totgeglaubten Weltanschauung?

Das Kalenderblatt
5.10.1989
In Deutschland findet der erste Lange Donnerstag statt
Von Christian Jungwirth
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Minderheiten in Osteuropa - instrumentalisiert, verfolgt, vertrieben
Autorin: Julia Devlin / Regie: Sabine Kienhöfer
Es gehen nicht nur Menschen über Grenzen - mitunter gehen Grenzen über Menschen. Dies betraf nach dem Ersten Weltkrieg Millionen von Menschen in Osteuropa. Denn ab 1919 wurde die Landkarte Osteuropas neu gezeichnet. Die großen Imperien zerfielen, und an ihre Stelle traten neue Staaten. Doch das Ideal von religiös, kulturell und ethnisch einheitlichen Nationalstaaten ließ sich im Osten Europas nur schwer verwirklichen, denn dieser Raum war von jeher durch Vielfalt geprägt. So entstanden in jedem der neuen Staat Minderheiten. Aus humanitären Gründen, aber auch, um zu vermeiden, dass Konflikte zwischen Angehörigen der Minderheiten und der Mehrheitsbevölkerung eskalieren und zu neuen Kriegen führen könnten, schrieben die Siegermächte den neu entstehenden Staaten Minderheitenschutzgesetze vor. Doch Konflikte blieben nicht aus, vor allem, wenn eine Minderheit einen starken Mutterstaat hatte und diesem einen Vorwand für territoriale Forderungen bot. Die Erfahrungen aus dieser unruhigen Zeit prägen bis heute das europäische Miteinander.

Nationalismus - Renaissance einer totgeglaubten Weltanschauung?
Autor: Thomas Grasberger / Regie: Martin Trauner
Mitten in Europa errichten Staaten wieder permanente Grenzkontrollen, rechtspopulistische Parteien von Finnland bis Ungarn feiern Wahlerfolge und nationale Identität wird wieder zum politischen Schlagwort. Dabei hatten viele ihn schon für tot erklärt, den Nationalismus. Sein Siegeszug prägte die Geschichte der vergangenen beiden Jahrhunderte wie keine andere Idee. Die Vorstellung, dass kulturelle Gemeinsamkeiten auch zu politischen Gemeinschaften führen müssen, ist dabei stets ein zweischneidiges Schwert gewesen. Es hat Völker nicht nur von Fremdbestimmung befreit, sondern auch ein unvorstellbares Maß an Hass und Blutvergießen über die Menschheit gebracht. Was aber ist Nationalismus überhaupt? Nur ein übertriebener Patriotismus? Eine politische Ersatzreligion? Ein gedankliches Konstrukt, das kollektive Identität stiftet? Thomas Grasberger sucht Antworten auf diese Fragen in der Ideengeschichte und der Sozialpsychologie.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Thomas Morawetz

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