Bayern 2

     

radioWissen Vulkane und Flechten

Flechten und Moos am Baum  | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 18.09.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Vulkane in Deutschland
Schlafende Riesen

Flechten
Phänomenale Überlebenskünstler

Das Kalenderblatt
18.9.1977
Voyager 1 nimmt erstes Bild auf, auf dem Erde und Mond zusammen zu sehen sind
Von Katharina Hübel
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Vulkane in Deutschland - schlafende Riesen
Autor: Georg Gruber / Regie: Rainer Schaller
In Vulkanausbrüchen zeigt sich die ungebändigte Kraft der Erde. Lavaströme, Glut- und Aschewolken sind dabei nicht nur eine Gefahr für die direkte Umgebung - je nach Wetterlage können Aschewolken den Flugverkehr zum Erliegen bringen, wie nach dem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökulls im Jahr 2010, und sogar Auswirkungen auf das Klima haben. In Europa liegen die meisten aktiven Vulkane in Island und Italien, so wie Ätna, Stromboli oder Vesuv. Aber auch in Deutschland gibt es Vulkanismus, zum Beispiel in der Eifel und in der Oberpfalz. Für Wissenschaftler ist besonders die Eifelregion interessant, hier war der letzte große Ausbruch vor 12.900 Jahren. Gesteinsbrocken wurden damals über zwei Kilometer weit aus dem Krater herausgeschleudert, noch heute zeugen von dem Ausbruch meterhohe Ablagerungen, feine Asche wurde über ganz Europa verstreut. Im so entstandenen Laacher See, dem größten Maar der Eifel, wird heute gebadet und gesurft. Auch wenn aktuell kein Ausbruch zu befürchten ist, gibt es doch Anzeichen, dass sich unter dem See wieder Magmakammern füllen. Jüngst haben Wissenschaftler festgestellt, dass sich dort die Erde hebt. Das Kapitel Vulkanismus in Deutschland ist also noch nicht zu Ende. Und: Auch in München gibt es Vulkane - in den Versuchslaboren der Vulkanologen der Ludwig-Maximilians-Universität.

Flechten - phänomenale Überlebenskünstler
Autorin: Bettina Weiz / Regie: Silke Wolfrum
Flechten sind Überlebenskünstlerinnen: Sie gedeihen in Wüsten, in Dschungeln, als erste Wesen nach Vulkanausbrüchen, in der Arktis, und sogar im Weltall haben sie bei einem Versuch mal zwei Wochen überlebt. Das Erfolgsrezept: Zusammenarbeit. Eine Flechte ist nicht etwa eine Pflanze, sondern eine Gemeinschaft aus Pilzen und Algen. Wie das Teamwork dieser sehr ungleichen Partner genau funktioniert, wird immer noch erforscht. Jedenfalls wachsen Flechten nicht nur an extremen Standorten. Auch in Bayern sind sie verbreitet: in Wäldern und auch in Städten, sogar in Eisenbahnunterführungen, auf Grabsteinen und dem einen oder anderen Metallgitter sind sie zu finden. Manche sind tausend und mehr Jahre alt. Bettina Weiz ist ihnen gemeinsam mit einem Flechtenspezialisten auf der Spur, im Wald, im Labor und in der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, eine der botanischen Schatztruhen der Welt.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Matthias Eggert

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