Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Tempelritter und Marienkult

Souvenirverkauf in Altötting / Schwarze Madonnen im Schaufenster | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 14.09.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Das Geheimnis der Tempelritter
Geld, Macht und Intrigen

Marienwallfahrten und frühe Reformation
Regensburg und Altötting

Das Kalenderblatt
14.9.1970
Penguin-Pool im Londoner Zoo wird Kulturerbe
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Das Geheimnis der Tempelritter - Geld, Macht und Intrigen
Autor: Christian Feldmann / Regie: Sabine Kienhöfer
Eigentlich wollten die 1118 gegründeten Tempelritter nur das Grab Christi in Jerusalem und die Pilger schützen. Doch bald waren aus den Templern politische Strategen und international agierende Bankiers geworden; so reich und mächtig, dass ihre Rivalen auf Vernichtung sannen. Nach dem Ende der Kreuzzüge inszenierte die französische Krone Anfang des 14. Jahrhunderts einen Ketzerprozess gegen die Templer, klagte sie der Götzendienerei und Homosexualität an, folterte sie und ließ 54 Ritter verbrennen. Der Papst wusste um ihre Unschuld, war aber so abhängig von Frankreich, dass er den Mund hielt und den Orden auflöste. Erst vor wenigen Jahren fand man im vatikanischen Geheimarchiv Dokumente, welche die päpstliche Absolution für die Templer belegen. (Und auch die Hintergründe der angeblichen Männerliebe im Orden entlarven: Die jungen adeligen Novizen mussten ihren Vorgesetzten das Gesäß küssen, um ihren Hochmut zu verlieren. In Mystery-Romanen und Thrillern wie "Sakrileg" feiern die geheimnisumwitterten Tempelritter mit dem roten Kreuz auf ihren weißen wallenden Mänteln heute Auferstehung.) Aber viele Fragen bleiben: Wer hatte ein Interesse an ihrer Ausrottung? Haben sie in Form von Geheimgesellschaften überlebt? Was verbindet die Templer mit dem heiligen Gral?

Marienwallfahrten und frühe Reformation - Regensburg und Altötting
Autor: Christian Lappe / Regie: Sabine Kienhöfer
Die Menschen am Vorabend der Reformation waren hin und her gerissen zwischen Todesangst und Heilserwartung. Von der Mutter Gottes erhofften sie sich besonders wirksame Hilfe. Wallfahrten zu den Stätten besonderer Marienverehrung wurden zu einem fast hysterisch anmutenden Massenphänomen. Die Kirche betrachtete diese Entwicklung durchaus kritisch, doch hoffte sie, durch behutsame Begleitung, ihren Einfluss auf die Gläubigen nicht zu verlieren. In Regensburg entstand an der Stelle des Ghettos der zuvor vertriebenen Juden aus dem Nichts eine Marienwallfahrt, zu der hunderttausende Seelenheil zu erlangen suchten. In Altötting sorgten spektakuläre Wiedererweckungen für einen nie zuvor gesehenen Andrang von Heilsuchenden. Luther bereitete dem ein Ende. Wie kam es zu den Massenwallfahrten? Warum hörten sie so schlagartig auf? Warum aber gewann die Altöttinger Marienwallfahrt ihre alte Anziehungskraft zurück?

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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