Bayern 2

     

radioWissen Heinrich Brüning und Paul von Hindenburg

Reichspräsident Paul von Hindenburg | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 14.09.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Heinrich Brüning
Notverordnungen am Ende der Weimarer Republik

Hindenburg
Ein deutscher Mythos

Das Kalenderblatt
14.9.1970
Penguin-Pool im Londoner Zoo wird Kulturerbe
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Heinrich Brüning - Notverordnungen am Ende der Weimarer Republik
Autorin: Renate Eichmeier / Regie: Axel Wostry
Winter 1929/30: Die Weltwirtschaftskrise brachte die junge Demokratie der Weimarer Republik ins Wanken. Ende März 1930 zerbrach die Große Koalition unter Reichskanzler Hermann Müller mangels Kompromissfähigkeit. Das weit verbreitete Misstrauen gegenüber dem Parlamentarismus schien sich zu bestätigen. Ohne die Zustimmung des Reichstages einzuholen, ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg, Monarchist und Oberbefehlshaber im Ersten Weltkrieg, den neuen Reichskanzler: Heinrich Brüning. Einen konservativen Zentrumspolitiker, der sich als Finanz- und Steuerexperte profiliert hatte, als ehemaliger Frontsoldat des Militär schätzte und antidemokratische Vorbehalte zeigte. Er unterstützte den autoritären Kurs Hindenburgs, regierte ohne das Parlament mittels sogenannter "Notverordnungen" und wollte mit einer rigiden Deflations- und Sparpolitik die Wirtschaftskrise bändigen. Bewirkte aber das Gegenteil. 1932 ließ Hindenburg ihn fallen. Als "Hungerkanzler" blieb er in Erinnerung und als einer, der die Demontage des Weimarer Parlamentarismus forciert hat.

Hindenburg - ein deutscher Mythos
Autor: Christian Feldmann / Regie: Irene Schuck
Der fantastische Sieg über die zweite russische Armee bei Tannenberg im August 1914 machte den General Paul von Hindenburg zum Volkshelden. Obwohl er die versunkene Monarchie repräsentierte, wurde er 1925 Reichspräsident der Weimarer Republik. Gewählt hatten ihn mehr als 14 Millionen Deutsche, die - traumatisiert von der Weltkriegsniederlage und misstrauisch gegenüber der Parteiendemokratie - in dem alten General den Retter in der Not sahen, Vaterfigur und Kaiserersatz zugleich. 1932 kandidierte der Vierundachtzigjährige noch einmal für das Amt des Reichspräsidenten, weil er als einziger die Chance hatte, den Konkurrenten Adolf Hitler aus dem Feld zu schlagen. Warum er ihn dann ein Jahr später zum Reichskanzler ernannte, ist bis heute nicht befriedigend erklärt.

Moderation: Michael Zametzer
Redaktion: Thomas Morawetz

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