Bayern 2

     

radioWissen Pina Bausch und Anna Pawlowa

Anna Pawlowa  | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 08.09.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Pina Bausch
Revolutionärin des Tanztheaters

Anna Pawlowa
Meistertänzerin des klassischen Balletts

Das Kalenderblatt
8.9.1664
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Von Julia Devlin
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Pina Bausch - Revolutionärin des Tanztheaters
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Frank Halbach
Pina Bausch selbst hätte sich vermutlich nicht als Revolutionärin bezeichnet. Vielmehr als Suchende. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2009 suchte sie als Begründerin und Choreographin des Tanztheaters Wuppertal beständig mit ihrem Ensemble nach authentischen, unverbrauchten Bewegungen, neue Formen für choreographierte Emotionen. Um diese zu finden, stellte Pina Bausch ihren Tänzern in intensiver, langwieriger Probenarbeit Fragen. Die Tänzer konnten antworten - mit Worten oder Bewegungen. Damit hob Pina Bausch die Hierarchien auf, die es bis dahin in Tanzkompanien gab, machte ihre Tänzer zu Mitgestaltern. Die Wirkung beim Publikum in den frühen Siebziger Jahren, das klassisches Ballett erwartete: verheerend. Tänzer humpelten hüstelnd über die Bühne - Kunst konnten darin erstmal wenige erkennen. Pina Bausch hatte zunächst im Ausland großen Erfolg, wurde weltweit als Geheimtipp gehandelt. Bis auch in Deutschland Pina Bausch und ihre charismatischen Tänzer zum Publikumsmagnet wurden - und es schließlich schwierig bis unmöglich wurde, überhaupt Karten für eine der Vorstellungen zu ergattern. Pina Bausch erzählte von den Menschen in ihrer Verschiedenheit. Ihr Ensemble war dementsprechend bunt zusammengewürfelt mit kleinen Männern, großen Frauen, Tänzern jeder Hautfarbe, jeden Alters. Und doch verband sie alle eines: die universelle Sprache der Gefühle.

Anna Pawlowa - Meistertänzerin des klassischen Balletts
Autorin: Julia Smilga / Regie: Eva Demmelhuber
An der Sankt Petersburger Kaiserlichen Ballettschule wollte man sie zuerst nicht, denn Anna Pawlowa war zu zierlich. Damals hatten Tänzerinnen akrobatisch zu sein. "Besenstiel" war Pawlowas Spitzname in der Ballettschule. Ständig kämpfte sie mit einem schwachen Rücken und für den Spitzentanz scheinbar ungeeigneten Füßen. Dass aus dem "hässlichen Entchen" der schönste Schwan aller Zeiten werden sollte, ahnte anfangs niemand. 1905 schrieb der Choreograf Michail Fokin das Tanzsolo des sterbenden Schwans speziell für die Tänzerin. Es dauerte gerade einmal drei Minuten - doch jene melodramatische Interpretation Pawlowas wurde weltberühmt. Von nun an ging ihr Name um die Welt. Durch Gastauftritte in Europa ab 1908 wurde sie international bekannt und als Sergej Djagilew 1909 Les Ballets Russes in Paris gründete, übernahm Anna Pawlowa die führenden Rollen. Pawlowa war auch die erste Tänzerin, die auf eine Welttournee ging, sie begeisterte mit ihren Auftritten in den USA, Mexiko, Venezuela, Indien, Australien und Neuseeland. In Neuseeland entstand auch ihr zu Ehren das berühmte Dessert "Pavlova" - eine mit Sahne und Früchten gefüllte Torte aus einer Baisermasse. So leicht, wie die Tänzerin selbst.

Moderation: Kristina Thiele
Redaktion: Andrea Bräu

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