Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Friedrich II. von Preußen und Maria Theresia

Maria Theresia | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 10.08.2020
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Friedrich II. und die Seidenraupen
Wie Preußen Seidenbau förderte

Maria Theresia
Regentin und Reformerin

Das Kalenderblatt
10.8.2005
Poes Gesetz
Von Yvonne Maier
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Friedrich II. und die Seidenraupen - wie Preußen Seidenbau förderte
Autorin: Katharina Hübel / Regie: Axel Wostry
Friedrich der Große ist bekannt als Förderer der Kartoffel und der Künste. Tatsächlich aber hatte er noch mehr Visionen. Zum Beispiel: Ausgerechnet im klimatisch wechselhaften, unwirtlichen Brandenburg Seide gewinnen zu wollen. Dafür unternahm er Anstrengungen, die seine komplette Regierungszeit beanspruchten: Er ließ die Eier des Seidenspinners nach Preußen bringen, warb Fachkräfte aus dem Ausland an, ließ Waisenkinder im Seidehaspeln anlernen, zwang Bauern, Beamte und Pastoren per Dekret dazu, Maulbeerbaumplantagen zu pflanzen und zu pflegen. Und machte sich damit durchaus recht unbeliebt. Seidenbaukommissare überwachten und kontrollierten streng, dass die Maulbeerbäume auch stehen blieben. Doch nicht nur gegen widerspenstige Untertanen musste sich Friedrich durchsetzen. Auch international demonstrierte er mit dem Unterfangen Seidenbau seine Macht. Er wollte mit Frankreich und Italien mithalten und stellte die Textilindustrie, die damals technologisch führende Branche, auf ganz neue Beine.

Maria Theresia - Regentin und Reformerin
Autorin: Mira A. Schnoor / Regie: Martin Trauner
Dass sie zur Thronfolgerin wurde, war eigentlich nicht vorgesehen: ihr Vater, der Habsburger Kaiser Karl VI. erwartete sehnlichst einen männlichen Erben. Als der sich nicht einstellte, wurde im Jahr 1740 die erst 23-jährige Maria Theresia zur Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen. Eine Ausbildung, die sie auf ihre Rolle als bedeutendste Herrscherin des Hauses Habsburg vorbereitet hätte, hatte sie nicht erhalten. Dennoch prägte die zutiefst gläubige, traditionsbewusste Frau ihre Epoche: sie setzte zahlreiche Reformen durch, so wurde in ihrer Regierungszeit die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die Folter abgeschafft, die Verwaltung reformiert und der Einfluss der Kirche verringert. Die 29 Jahre dauernde Ehe zwischen Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan von Lothringen war, ungewöhnlich genug in den Kreisen des Hochadels, äußerst glücklich. Nach dem ihr Mann 1765 starb, trug Maria Theresia bis zu ihrem eigenen Tod 1780 nur noch Schwarz. Die Mutter von 16 Kindern, von denen sechs das Erwachsenenalter nicht erreichten, versuchte durch eine geschickte Heiratspolitik, die Macht des Hauses Habsburg zu vergrößern. So verheiratete sie ihre jüngst Tochter Maria Antonia mit dem französischen König Ludwig XVI. Das erfolgreichste Eheprojekt Maria Theresias endete allerdings für Maria Antonia, die man in Frankreich Marie Antoinette nannte, während der Französischen Revolution auf dem Schafott. "Kaiserin" ist Maria Theresia nicht wirklich gewesen, sie nannte sich so allerdings nach der Krönung ihres Gatten zum römisch-deutschen Kaiser. Dass man ihren Namen auch heute meist mit dem Kaisertitel verbindet, hat sie sehr wohl verdient.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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