radioWissen am Nachmittag Von Italien lernen

Vom guten Geschmack
Italiens Einflüsse auf Bayern
von Thomas Morawetz

Architekten des Theatrum sacrum
Die Brüder Asam
von Herbert Becker

Das Kalenderblatt
18.3.1847
Die Scharfrichterdynastie Sanson erlischt

Lange Zeit war das Verhältnis Bayern - Italien eine Leidenschaft von Adligen und Künstlern. Dabei hatte Italia zum ersten Mal ihr Füllhorn über das spätere Bayern ausgeschüttet, als der Durchschnittskelte nördlich der Alpen noch kaum begriff, wie ihm geschah. Mit den ersten Römerstädten in Rätien kamen Wein, Bäder und sogar gutes Geschirr in die karge Gegend - der erste Anflug vom schönen Leben. Rom als Zentrum der katholischen Welt und immer neue Rückbesinnungen auf Kunst und Kultur der Antike haben in den nächsten beiden Jahrtausenden für Bayern immer wieder bestätigt: Italien ist die große Schwester in Sachen guter Geschmack, ob bei Baukunst und Malerei, Mode und Design oder einfach am Kochtopf.
Auch der Barockstil ist in Italien entstanden, doch er hat viele regionale Ausformungen erfahren. Für die bayrische Variante zeichnen maßgeblich die Brüder Asam verantwortlich. Bei den von ihnen gestalteten Innenräumen verschmelzen Architektur, Plastik und Malerei zu einem harmonischen Ganzen. Nachdem sie mit dem Bau und der Ausstattung der Weltenburger Klosterkirche Aufsehen erregt hatten, waren Cosmas Damian, der Freskenmaler, und Egid Quirin, der Stuckbildhauer, bei Auftraggebern von Hessen bis Tirol, von Böhmen bis in die Schweiz gefragt – und sie wurden nicht schlechter bezahlt als ihr berühmter Zeitgenosse Giovanni Battista Tiepolo.

Redaktion: Brigitte Reimer
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