Bayern 2

     

Zündfunk Die tragische Geschichte des Charlie Megira

Samstag, 25.04.2020
19:05 bis 20:00 Uhr

BAYERN 2

Tel Aviv Twang
Die tragische Geschichte des Charlie Megira
Mit Ralf Summer
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
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Er wurde nur 44 und lebte die letzten Jahre vor seinem Tod 2016 in Berlin: Charlie Megira ist ein bei uns weitgehend unbekannter, israelischer Musiker. Er verband Surf- & Rockabilly-Sound der 50er Jahre mit dem Noise-Pop der 80er. Schlug also die Brücke zwischen Link Wray oder Elvis Presley zu The Cramps und Joy Division. Gabriel „Gabi“ Abudraham, so sein bürgerlicher Name (seine Mutter hieß Megira), stammte aus dem Norden Israels, lebte in Tel Aviv und veröffentlichte nach dem Millennium seine ersten Platten. Auf dem Debüt „The Abtomatic Miesterzinger Mambo Chic“ (ãä àáèåîèé÷ îéñèøæéðâø îîå ùé÷) fanden sich humorvolle Titel wie „Golgatha Rock“ oder „The Death Dance of The Busty Hot Lifeguard Instructor Babe“, die auch aus einem Quentin Tarantino-Film entstammen könnten - und zwar an der Stelle, wenn es richtig absurd & spannend wird. 2014 erschie n mit seiner letzten Band „The Bet She´an Valley Hillbillies“ noch ein Tape. Ein Plattendeal mit Cult Records, dem Label von The Strokes-Sänger Julian Casablancas, war nicht zustande gekommen. Zu dem Zeitpunkt war der rastlose Musiker in Berlin gelandet, wo er mit seiner Familie lebte und unter tragischen Umständen 2016 starb. Das US-Archiv-Label Numero Group hat diesen Rock´n´Roll-Schatz geborgen und die Doppel-LP „Tomorrow´s Gone“ veröffentlicht. Hoffentlich wird Megira, der Zeit seines Lebens hauptsächlich selbstgebrannte CDs verkaufte, nun endlich bekannt. In den Linernotes des Samplers wird Megiras Musik als „both familiar und enterily alien at once“ beschrieben: vertraut und fremdartig zugleich. Ralf Summer bringt uns den israelischen Geheimtipp näher