Bayern 2

     

radioWissen Termiten und andere Tierstaaten

Termiten in Nahaufnahmen | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 14.02.2020
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Monarchien im Tierreich
Königinnen ohne Zepter

Termiten
Kraftprotze, Baumeister, Öko-Freaks  

Das Kalenderblatt
14.02.1895
"The Importance of Being Earnest"
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Monarchien im Tierreich - Königinnen ohne Zepter
Autorin und Regie: Susi Weichselbaumer
Bienenkönigin, Ameisenkönigin oder Wespenkönigin - an der Spitze der meisten Insektenstaaten steht eine Frau. Termiten oder Mulle gewähren auch den Männchen eine Chance auf den Thron, allerdings regiert er immer nur an ihrer Seite. Überhaupt sind die Regeln der Staaten im Tierreich streng. Ameisen leisten sich einen ausgedehnten Polizeiapparat, um die Arbeiterinnen zu überwachen. Honigbienen übernehmen Aufgaben im Stock und im Außendienst je nach Lebensalter. Ist ein Job mit zu wenigen Bienen besetzt, müssen welche aus anderen Diensten einspringen, und dazu mitunter sogar noch mal jünger werden. Wie Tierstaaten insgesamt so perfekt funktionieren, diese Frage beschäftigt die Forschung. Vielleicht lässt sich aus der einen oder anderen Art des Zusammenlebens im Tierreich ja auch etwas ableiten für den Menschen.

Termiten - Kraftprotze, Baumeister, Öko-Freaks  
Autorin: Silke Wolfrum / Regie: Eva Demmelhuber
Termiten nennt man aufgrund ihres Aussehens auch "weiße Ameisen", verwandt sind sie mit ihnen aber nicht. Doch wie Ameisen und Bienen leben sie in einem ausgeklügelten Staaten-System zusammen und das schon seit Millionen von Jahren. Termiten gelten als die ältesten sozial lebenden Insekten. Die Aufgaben innerhalb ihres Staates sind klar verteilt: König und Königin sind für die Fortpflanzung zuständig, die Arbeiter für die Brutpflege, den Nestbau und die Nahrungsbeschaffung und die Soldaten verteidigen die Gemeinschaft. Damit das alles funktioniert, braucht es eine gut funktionierende Kommunikation untereinander. Sie wiederum ist auch die Voraussetzung für die erstaunlichen Bauten, zu denen Termiten in der Lage sind. Ob riesige Hügel, Pyramiden, Säulen oder pilzförmige Gebilde, die Architektur der Zellulosefresser ist stets funktionsorientiert und bestens an ihre Umwelt angepasst. Neuere Forschungen zeigen aber auch, dass das friedvolle Zusammenleben der Termiten nicht genetisch, sondern ökologisch bedingt ist. Eine durch und durch spannende Spezies!

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Bernhard Kastner

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