Bayern 2

     

radioWissen Sinn und Unsinn des Sparens

Sparschwein mit vielen Euromünzen  | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 24.10.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Geschichte des Sparens
Die Hoffnung auf der hohen Kante

John Maynard Keynes
Ökonom der Krise

Das Kalenderblatt
24.10.1931
Al Capone wird wegen Steuerhinterziehung verurteilt
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Geschichte des Sparens - Die Hoffnung auf der hohen Kante
Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer
Sparsam sein gilt gerade hierzulande als Tugend. Wer regelmäßig kleine Geldbeträge zur Seite legt, kann sich irgendwann etwas Großes leisten. Oder hat eine Reserve für schlechte Zeiten. Schon kleine Kinder lernen das mit ihrem ersten Sparschwein. Und auch die große Politik hält an diesem Leitbild fest. Angela Merkel etwa, als sie in der Eurokrise die Schwäbische Hausfrau als Vorbild nannte. Dabei kann Sparen für eine Volkswirtschaft sehr schädlich sein, zum Beispiel, wenn Investitionen ausbleiben. Dass Sparen hierzulande so positiv gesehen wird, hat eine lange Tradition. Bereits seit dem 18. Jahrhundert gibt es Sparkassen. Die sollten anfangs vor allen den „kleinen Leuten“, etwa Handwerkern und Mägden, die Möglichkeit geben, Geld beiseite zu legen. Ein Nebeneffekt, der für einige willkommen war: Wer etwas zu verlieren hat, revolutioniert nicht. Denn damals machten sozialistische Ideen die Runde. Das staatlich flankierte Sparen zieht sich durch die Epochen. Während des Nationalsozialismus hieß es: fünf Mark die Woche musst du sparen, willst du im eigenen Wagen fahren. Nach dem Krieg zahlten die Deutschen in Prämien- und Bausparverträge ein. Und auch heute noch gibt es mit Riester und Rürup staatlich gefördertes Sparen.

John Maynard Keynes - Ökonom der Krise
Autor: Carsten Lenz / Regie: Sabine Kienhöfer
Kaum ein Ökonom hat die Wirtschaftspolitik so stark beeinflusst wie John Maynard Keynes. Seine Theorie der Volkswirtschaft hat der umtriebige englische Ökonom aus der Erfahrung mit der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre entwickelt. Umgesetzt wurden seine Ideen allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber dann waren es zahlreiche Staaten, die seine Konzepte für plausibel hielten - erst später meldeten sich vermehrt scharfe Kritiker des keynesianischen Denkens und wiesen auf die Schwachstellen seiner Theorie hin. Keynes lieferte eine Erklärung für die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in der Weltwirtschaftskrise und forderte, dass der Staat in die ökonomischen Zusammenhänge eingreifen sollte, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Die Ökonomie war nur ein Bereich, in dem John Maynard Keynes den damals gewohnten Theorien widersprach. Auch im Privaten war der experimentierfreudige Engländer aufgeschlossen für neue Erfahrungen.

Moderation: Thies Marsen
Redaktion: Nicole Ruchlak

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