Bayern 2

     

radioWissen Naturforscher früher und heute

Darstellung: Pflanzenforschung | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 25.07.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Pflanzenjäger auf Abenteuerreise
Wie man früher seltene Arten aufspürte

Lauschangriff auf die Natur
Akustische Überwachung von Ökosystemen

Das Kalenderblatt
25.7.1137
Eleonore von Aquitanien heiratet unglücklich
Von Silke Wolfrum
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Pflanzenjäger auf Abenteuerreise - Wie man früher seltene Arten aufspürte
Autorin: Anja Mösing / Regie: Irene Schuck
Prächtige Pelze, funkelnde Diamanten und Goldschätze - das sind doch Dinge, nach denen geradezu gejagt wird! Über Meere und Kontinente hinweg. Aber Pflanzen? Warum sollte man Pflanzen jagen? Aus Leidenschaft! Seit Jahrhunderten werden Expeditionen unternommen, um immer neue Exoten zu finden. Für Teepflanzen betrieb man Spionage, für die Jagd nach betörenden Orchideen nahm man monatelange Strapazen in Kauf. Einmal erbeutet, waren die Pflanzen an Bord der Schiffe ständig der Gefahr von Schimmel oder Trockenheit und gefräßigen Ratten ausgesetzt. Die reichen Auftraggeber der Pflanzenjäger lebten vor allem in den europäischen Ländern nördlich der Alpen. In Ländern, die vergleichsweise arm an Pflanzenarten waren. Die frühen Pflanzenjäger waren oft hauptberuflich als Ärzte an Bord von Segelschiffen tätig. Ihre abenteuerliche Suche nach exotischen Pflanzen musste nebenbei geschehen, häufig im Auftrag von Königshäusern. Später reisten Vollzeit-Pflanzenjäger für Handelsgesellschaften um die Welt - oft unter Einsatz ihres Lebens.

Lauschangriff auf die Natur - Akustische Überwachung von Ökosystemen
Autor: Volker Mrasek / Regie: Martin Trauner
Deutschland ein Überwachungsstaat? In Wald und Wiesen schon! Ökologen starten einen Lauschangriff auf die heimische Tierwelt. In ausgesuchten, übers Land verstreuten "Biodiversitätsexploratorien" postieren sie Hunderte von Mikrofonen, die die Lautäußerungen der Fauna permanent aufnehmen und auf Band bannen. Nein, nicht auf Band, sondern auf Speicherchip und Festplatte! Computer und spezielle Algorithmen sollen dann hinkriegen, was ein Mensch zeitlich niemals fertigbrächte: Sie mustern das umfangreiche Ton-Material durch und liefern den Ökologen Hinweise auf Veränderungen im Artenspektrum: Wer singt, quakt oder zirpt da vielleicht nicht mehr unter den Vögeln, Fröschen und Feldgrillen in einem unter Druck stehenden Naturreservat? Auch in verschiedenen anderen Projekten trachten Wissenschaftler inzwischen danach, die Fauna akustisch zu kartieren, statt selbst im Feld unterwegs zu sein. Zum Beispiel, um nicht dauernd einen Fuß in sensible Schutzgebiete setzen zu müssen, wo die Anwesenheit des Menschen seltene Tierarten stören würde. Andere Forscher wiederum horchen in Pflanzen hinein und protokollieren, wie Bäume hörbar stöhnen, wenn sie bei starker Trockenheit unter Wasserstress geraten. “Öko-Akustik" - ein neuer Forschungszweig, der gerade im Entstehen begriffen ist.

Moderation und Redaktion: Iska Schreglmann

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