Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Antibiotika und Bakteriophagen

Darstellung: Medikamente | Bild: picture-alliance/dpa

Donnerstag, 18.07.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

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BAYERN 2

Antibiotika
Medizinrevolution mit Nebenwirkungen

Bakteriophagen
Ein altes Heilmittel wird wieder entdeckt

Das Kalenderblatt
18.7.1976
Erste Turnerin der Welt erhält bei Olympia die 10,0
Von Justina Schreiber
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Antibiotika - Medizinrevolution mit Nebenwirkungen
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Kirsten Böttcher
Mittelohrentzündung, Tuberkulose oder eine infizierte Wunde - hier helfen Antibiotika. Aus unserem modernen Leben sind Antibiotika tatsächlich nicht mehr wegzudenken. Dabei ist es noch nicht einmal hundert Jahre, dass die Menschen dieses revolutionäre Medikament gegen krankmachende Bakterien kennen. 1928 entdeckte der britische Mediziner Alexander Fleming in seiner Petrischale das, was später als Penicillin bekannt werden sollte. Es war eines der ersten und ist bis heute eines der ältesten noch verwendeten Antibiotika der Welt. Doch Fleming war nicht der einzige, der sich um die Jahrhundertwende aufmachte, Krankheitserreger zu eliminieren. Auch in Deutschland wurde unter Robert Koch und Paul Ehrlich dazu geforscht, auch wenn deren Antibiotika anders wirkten als das Penicillin. Bis heute werden die meisten Antibiotika nach dem Vorbild der Natur erzeugt. Denn in unseren Böden fechten Pilze, Bakterien und andere Mikroorganismen einen dauernden Kampf gegeneinander aus. Und diese Strategien macht sich die Medikamentenentwicklung zu Nutze. Problematisch wird das, wenn ein unvernünftiger Umgang mit Antibiotika in Krankenhäusern oder in der Tiermast dafür sorgt, dass sich Antibiotika-Resistenzen auch in der Natur ausbreiten. Es kann durchaus sein, dass das Zeitalter des Antibiotikums schon innerhalb unseres Jahrhunderts wieder endet.

Bakteriophagen - Ein altes Heilmittel wird wieder entdeckt
Autorin: Reante Ell / Regie: Sabine Kienhöfer
Wenn wir an Viren denken, dann denken wir an Infektionskrankheiten wie Grippe oder Aids. Aber es gibt auch Viren, die Krankheiten heilen können: sogenannte Bakteriophagen, auf deutsch: "Bakterienfresser". Sie brauchen Bakterienzellen, um sich zu vermehren - allerdings nur als "Brutnest" und nicht als ständige Ernährungsquelle. Die Bakterien können sich gegen diese Fressviren nicht schützen, und auch nicht resistent werden, anders als es bei Antibiotika der Fall ist - ein enormer Pluspunkt. Entdeckt wurden die heilenden Viren schon vor über 100 Jahren in Frankreich, nach der Entdeckung des Penicillins gerieten sie allerdings in Vergessenheit. Jetzt werden sie wiederentdeckt, weil immer mehr Bakterien gegen Antibiotika resistent werden. Doch bevor Viren als Medikamente einen Platz im medizinischen Alltag finden, müssen sie erst nach den Kriterien des 21. Jahrhunderts geprüft und zugelassen werden. Das ist gar nicht so einfach.

Moderation: Birgit Magiera
Redaktion: Nicole Ruchlak

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