Bayern 2

     

radioWissen Synästhesie und Kandinsky

Darstellung: Synästhesie | Bild: colourbox.com

Dienstag, 04.06.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Synästhesie
Gerüche hören und Klänge riechen

Kandinsky
Erfinder der Abstraktion

Das Kalenderblatt
4.6.1961
Die ARD strahlt erstmals die Sportschau aus
Von Thomas Grasberger
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Synästhesie - Gerüche hören und Klänge riechen
Autorin: Yvonne Maier / Regie: Kirsten Böttcher
Wir Menschen haben fünf Sinne, um unsere Umwelt wahrzunehmen: Sehen, Riechen, Schmecken, Tasten und Hören. In der Regel sind die fein säuberlich getrennt: Man sieht die Farben einer Blume und riecht ihren Duft. Oder man hört Musik und schmeckt den Kuchen. Bei manchen Menschen aber sind die Sinne miteinander verknüpft. Sie hören ein Lied und sehen dazu Farben. Oder sie schmecken dabei etwas. Andere verbinden zum Beispiel Zahlen mit Oberflächenmerkmalen oder einer bestimmten Räumlichkeit. Man kennt mittlerweile an die 80 verschiedenen Varianten dieses Phänomens. Die Fähigkeit, eigentlich getrennte Wahrnehmungen zu verbinden, nennt man „Synästhesie“. Wie viele Menschen synästhetisch wahrnehmen ist nicht ganz klar, neuere Studien gehen von rund vier Prozent aus. Auch über die Ursachen ist nicht viel bekannt, aber die angeborene Synästhesie wird wahrscheinlich durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel das Erbgut ausgelöst. Das würde auch erklären, warum Synästhesie in manchen Familien gehäuft vorkommt. Manche Menschen bekommen Synästhesie nach einer Erblindung oder nach Gehirnschädigungen.

Kandinsky - Erfinder der Abstraktion
Autorin: Julie Metzdorf / Regie: Christiane Klenz
Auch ein Spätzünder kann Vorreiter sein: Das lehrt das Leben des russischen Malers Wassily Kandinsky. Mit 30 Jahren hängt er seine Karriere als Jurist an den Nagel und zieht 1896 von Moskau ins damals als Kunstmetropole angesagte München, um hier Malerei zu studieren. Zunächst findet er zu einer expressionistischen, ausdruckstarken Formensprache, mit Formen, die nur noch auf ihr Wesentliches reduziert sind. Sein Augenmerk gilt dabei vor allem der Farbe. Er testet ihre Wirkung nicht nur im Bild, sondern experimentiert auch im Labor, studiert die Farbtheorien anderer Maler und schreibt eigene Abhandlungen. Mit den Jahren wird Kandinskys Malerei immer abstrakter, zugleich entwickelt er sich zu einem der wichtigsten Theoretiker der Moderne. Vor der Erfindung der Abstraktion zeigte Kunst in Europa im Wesentlichen das, was man sehen konnte. Kandinsky aber begreift Kunst nicht als Abbild der Gegenwart. Er will mithilfe von Malerei eine gesellschaftliche Vision umsetzen: Farben und Formen bilden für ihn eine internationale Sprache, die für alle Menschen, egal welcher Herkunft und Bildung, verständlich ist.

Moderation: Christian Schuler
Redaktion: Nicole Ruchlak

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