Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Der Mensch und die Sehnsucht nach Natur

Darstellung: Mensch und Natur | Bild: picture-alliance/dpa

Mittwoch, 27.02.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Philosophie der Berge
Von Höhen und Tiefen

Mensch ohne Natur?
Der Mensch, das ökologische Wesen

Das Kalenderblatt
27.2.1693
Erste Frauenzeitschrift der Welt erscheint
Von Anja Mösing
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Philosophie der Berge - Von Höhen und Tiefen
Autorin: Sylvia Schopf / Regie: Rainer Schaller
Makellos blauer Himmel über schneebedeckten Berggipfeln, bizarr zerklüftete Berglandschaften, liebliche Täler. Wild-romantisch sind die Bilder von Bergen in der Werbung. Versprochen werden mal Abenteuer und sportliche Herausforderung, mal Entspannung und Erholung. Berge sind ‚in’. Outdoor Aktivitäten in den Bergen boomen. Ihre Größe und Erhabenheit, ihre Gewaltigkeit und Wildheit haben den Menschen schon immer auf vielfältige Weise beschäftigt. In Mythen und Religionen spielen sie schon seit Jahrtausenden eine wichtige Rolle: als heilige Orte, Sitz von Gottheiten oder auch Dämonen und bis heute sind sie Pilgerorte für Gläubige. Auch Philosophen hat das Naturphänomen ‚Berge‘ bewegt und in Bewegung gebracht. Einige wie Nietzsche oder Schopenhauer fühlten sich besonders zu ihnen hingezogen. Sie waren im Gebirge unterwegs und Berge haben ihr Nachdenken über die Welt, den Menschen und das Leben beflügelt und beeinflusst. Berge geben zu denken. Sie sind Gefahr und Herausforderung, Projektsfläche von Welt und Da-Sein, von Wünschen und Ängsten. Und sie halten dem Menschen einen Spiegel vor, was ihr Verhältnis zur Natur betrifft.

Mensch ohne Natur? - Der Mensch, das ökologische Wesen
Autorin: Karin Lamsfuss / Regie: Sabine Kienhöfer
Mensch und Natur: Beides ist strikt voneinander getrennt. Diese dualistische Vorstellung durchzieht die gesamte Philosophiegeschichte von der Antike bis in die Neuzeit. Beinahe blind folgte der Mensch dem biblischen Schöpfungsauftrag und verschaffte sich „Macht über die Fische im Meer, über die Vögel in der Luft, über das Vieh und alle Tiere auf der Erde“. Das Resultat kann er heute betrachten: Aktuell findet das größte Artensterben seit 65 Millionen Jahren statt, begleitet von einer gigantischen Umweltzerstörung. Der Mensch wollte die Natur bändigen und fügte sich dabei selbst den größten Schaden zu. Eine neue Bewegung löst dieses alte dualistische Prinzip ab: Der Mensch, der sich über Jahrhunderte gottgleich aufspielte, darf nicht mehr getrennt agieren, mahnen Philosophen, aber auch Soziologen und Theologen. Denn er ist zutiefst mit allem Lebendigen auf der Erde verbunden. Er braucht die Natur zur Kontemplation, als Rückzugsort. Sie lehrt ihm Demut und Respekt und spiegelt die ganz großen Menschheitsthemen wie Entstehen und Vergehen. Schadet er der Natur, schadet er am meisten sich selbst.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Bernhard Kastner

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