Bayern 2

     

radioWissen Die alten Griechen schwärmen aus

Darstellung: Paestum | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 28.01.2019
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Die griechische Kolonisation
Auf zu neuen Ufern

Paestum
Wo Goethe griechische Tempel guckte

Das Kalenderblatt
28.1.1958
Legostein in heutiger Form zum Patent angemeldet
Von Anja Mösing
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die griechische Kolonisation - Auf zu neuen Ufern
Autor: Ulrich Zwack / Regie: Martin Trauner
Ab der Mitte des 8. Jahrhunderts vor Christus schien die vorher räumlich ziemlich beengte griechische Stadtstaatenwelt schier zu explodieren: Aus den Häfen des Mutterlandes und der an der kleinasiatischen Küste gelegenen Poleis schwärmten in alle Himmelsrichtungen Schiffe aus. Unter dem Oberbefehl eines sogenannten Oikisten gründeten ihre Besatzungen rings ums Mittel- und ums Schwarze Meer eine griechische Siedlung nach der anderen: Neapel und Byzanz, Syrakus und Kyrene, Marseille, Trapezunt, Olbia und und und. Nach 200 Jahren hatte sich ein dichter Kranz griechischer Pflanzstädte um die beiden genannten Meere gelegt. Was waren die Beweggründe für diese für damalige Zeiten ungeheuer weiträumige Expansion - und was waren ihre Folgen? Wie lief das Ganze technisch ab? Gab es womöglich Drahtzieher, die die Anlage von Neugründungen teilweise ganz bewusst steuerten, etwa die Priester des Orakels von Delphi? Die griechische Kolonisation bewirkte nicht nur ein Zusammengehörigkeitsgefühl der politisch hochgradig zersplitterten Griechen, sondern bestimmte auch den Fortgang der südeuropäischen, kleinasiatischen und nordafrikanischen Geschichte wesentlich mit.

Paestum - Wo Goethe griechische Tempel guckte
Autor: Johannes Marchl / Regie: Christiane Klenz
Eigentlich wurde das antike Paestum in Unteritalien um 600 v.Chr. als griechische Kolonie gegründet. Jahrhunderte lang hieß die blühende Stadt in Kampanien mit den prächtigen Tempeln Poseidonia. Später bekam sie ein römisches Outfit - und ging irgendwann unter. Spätantike - das Römische Reich ging in die Knie und das einst quirlige Paestum verfiel. Doch die Wiederentdeckung durch die gerade aufkommende Klassische Archäologie sollte Paestum zum Traumort der griechischen Antike machen. Nirgendwo sonst waren für die bildungshungrigen Kulturbegeisterten Europas Größe und Formen griechischer Tempel so nah erreichbar und erlebbar wie in Paestum. Der Begründer der Klassischen Archäologie Johann Joachim Winckelmann nahm hier überwältigt Maß an den Säulen, Goethe ließ sich von der Wucht des Anblicks erschlagen - und so riss der Besucherstrom bis heute nicht mehr ab.

Moderation: Florian Kummert
Redaktion: Thomas Morawetz

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