Bayern 2

     

radioWissen am Nachmittag Arbeit und Pause

Darstellung: Home Office | Bild: picture-alliance/dpa

Dienstag, 22.01.2019
15:05 bis 16:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

BAYERN 2

Flexibel im Beruf
Ungezwungen überarbeitet?

Pause machen
Leerlauf mit Sinn

Das Kalenderblatt
22.1.1633
Borromini wirft Arbeit am Petersdom hin
Von Prisca Straub
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Flexibel im Beruf - Ungezwungen überarbeitet?
Autor: Lukas Grasberger / Regie: Sabine Kienhöfer
Am Urlaubsstrand mal eben eine E-Mail beantworten, eine abendliche Skype-Konferenz mit den Kollegen aus Übersee vom Wohnzimmer aus absolvieren: Dank der Digitalisierung ist dies möglich - und wird Beschäftigten auch zunehmend abverlangt. Flexibilität ist zum Schlüsselbegriff der modernen Arbeitswelt geworden. Oft gibt die Führungsebene ihren Mitarbeitern nur noch ein Ziel vor. Wo, wann und wieviel diese dafür arbeiten, ist nicht selten nicht von Bedeutung. Arbeitgeber und Politiker heben gern die Vorteile der orts- und zeitunabhängigen Arbeit hervor: Familien- und Berufsleben seien dadurch besser vereinbar. Die Freiwilligkeit kann indes schnell zum Problem werden. Etliche digitale Dienstleistungsunternehmen setzen statt auf feste Jobs auf freie Mitarbeiter. Wirklich flexibel sind diese oft nur auf dem Papier: Damit das Geld zum Überleben reicht, können sich die „digitalen Tagelöhner“ kaum leisten, Aufträge abzulehnen.

Pause machen - Leerlauf mit Sinn
Autorin: Kirsten Zesewitz / Regie: Christiane Klenz
Die Pause ist eine ganz besondere Zeit. Eine Zeit dazwischen. Die Pause ist eine Art Zäsur, sie trennt Phasen der Arbeit, des Tuns und Schaffens voneinander. Pause bedeutet Rast, Ruhe. Die Arbeit wird unterbrochen, der Mensch ruht sich aus. Für die Gewerkschaften war die Forderung nach festen Pausen ein Kernthema ihres Kampfes für bessere Arbeitsbedingungen. Denn in der Hochindustrialisierung gab es keine Rast für die Arbeiterschaft, oftmals wurde sogar während der Arbeit gegessen. Heute ist die Pause in der Arbeitswelt wieder prekär geworden, denn gleitende Arbeitszeiten und offene Kommunikationszonen, in denen Ruhen und Schaffen ineinander übergehen, lassen Zeiten des Müßiggangs kaum noch aufkommen. Dabei ist der Müßiggang - auch er eine Form der Pause - von Philosophen seit jeher als eine Grundlage menschlicher Kreativität geschätzt worden. Auch die Neurobiologie weiß um die Notwendigkeit von Ruhezeiten für das Gehirn. Pause ist also immer eine Frage der Haltung: Ruhe oder Interaktion. Müßiggang oder Kommunikation. Keinesfalls ist sie eine Zeit ohne eigenen Inhalt. Denn in einer Pause kann viel passieren.

Moderation: Yvonne Maier
Redaktion: Nicole Ruchlak

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