Bayern 2

     

radioWissen Ende der Rassentrennung

Nach der Unterzeichnung des Bürgerrechts-Gesetzes am 2.7.1964 in Washington DC. reicht US-Präsident Lyndon Baines Johnson (l) den Federhalter an den Bürgerrechtler Martin Luther King weiter und gibt ihm die Hand. | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 30.06.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

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Dass die amerikanische Gesellschaft von Anfang an auf den Grundpfeilern von Freiheit und Gleichheit aufgebaut gewesen sei, gehört zu den Gründungsmythen der USA, doch die Wirklichkeit sah anders aus: Zum Zeitpunkt der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1776 gab es mehr als 460.000 Sklaven. Bis zum Bürgerkrieg rund 100 Jahre später hatte sich ihre Zahl in den Südstaaten nahezu verzehnfacht. Der Weg der Afro-Amerikaner zu einer vollen Gleichberechtigung mit der weißen Bevölkerungsmehrheit war lang und schwierig. Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem viele schwarze GI's ihr Leben für das amerikanische Vaterland geopfert hatten, waren sie zuhause allenfalls Bürger zweiter Klasse. Erst unter Präsident John F. Kennedy, der das Wahlduell gegen Richard Nixon mit Hilfe schwarzer Stimmen denkbar knapp gewonnen hatte, nahm die amerikanische Bürgerrechtsbewegung Fahrt auf. Doch es war der Südstaatler Lyndon B. Johnson, der nach Kennedys Ermordung dem Civil Rights Movement endgültig zum Durchbruch verhalf. Johnson nötigte die geschockte Nation, die Bürgerrechts-Pläne des getöteten Präsidenten gleichsam als einen Akt der kollektiven Wiedergutmachung zu verwirklichen: Der Civil Rights Act, der am 2. Juli 1964 in Kraft trat, beendete offiziell die Rassentrennung und gilt als Schlüsseldokument der amerikanischen Geschichte. Auch der Sänger und Schauspieler Harry Belafonte hatte sich beim Civil Rights Movement engagiert. Berühmt war er bereits damals durch "Day-O! Day-O!" - die legendäre Refrainzeile des "Banana Boat Songs", die ganz Amerika vergnügt mitsummte. Doch Belafonte ist auch ein unerschrockener politischer Aktivist, der für eine gerechtere Gesellschaft kämpft. Der erste schwarze Superstar der USA hat bislang übrigens mehr Platten verkauft als Elvis.

Redaktion: Thomas Morawetz
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