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Vater kuschelt mit Baby | Bild: picture-alliance/dpa

Freitag, 21.09.2018
09:05 bis 10:00 Uhr

  • Als Podcast verfügbar

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Die Welt ertasten
Ein ganz besonderer Sinn

Bitte berühren!
Warum Körperkontakt so wichtig ist

Das Kalenderblatt
21.9.1962
Hollywood-Schauspielerin Bette Davis gibt Stellensuchanzeige auf
Von Xaver Frühbeis
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Die Welt ertasten - Ein ganz besonderer Sinn
Autorin: Brigitte Kohn / Regie: Frank Halbach
Der Tastsinn ermöglicht es uns, Berührungen wahrzunehmen. Über die Haut, dem größten und vielseitigsten menschlichen Sinnesorgan, und die darin enthaltenen Sinneszellen verarbeiten Menschen und Tiere körpereigene und Umweltreize. Babys erleben die Welt zunächst hauptsächlich über Berührungen, und Eltern, die mit ihren Frühgeborenen "känguruhen", steigern ihre Entwicklungschancen. Berührungen kommen in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen vor, im Zusammenhang mit Liebe und Erotik, Aggression oder auch mit ritualisierten Alltagsbegegnungen. Blinde und Taubblinde erfahren darüber einen großen Teil der Welt. Weil der Tastsinn so vielseitig und uneindeutig ist, hat er, anders als das strahlende, sonnenhafte Auge, in der abendländisch-christlichen Moraltradition keinen hohen Stellenwert genossen und war Gegenstand heftiger philosophiegeschichtlicher Auseinandersetzungen.

Bitte berühren! - Warum Körperkontakt so wichtig ist
Autorin: Kathrin Kellermann / Regie: Susi Weichselbauer
Eine Umarmung, eine Streicheleinheit oder Massage: Das Bedürfnis nach körperlicher Nähe ist ein urmenschliches. In der Haut sitzen bestimmte Sensoren, die es ermöglichen, dass wir berühren und berührt werden können. Der Tastsinn entwickelt sich bereits früh in der Schwangerschaft. Durch die Berührungen des Embryos mit der Gebärmutterwand und der Nabelschnur entstehen dann die Grundlagen für Raumgefühl und die Körperwahrnehmung. Für Babys und Kleinkinder ist Körperkontakt lebenswichtig: Studien zeigen, dass Frühgeborene, die im Brutkasten liegen, sich besser entwickeln und beispielsweise mehr an Gewicht zulegen, wenn sie regelmäßig massiert werden. Die Bedeutung des Körper- und Hautkontakt wurde besonders in der Beziehung zwischen Eltern und Kindern und in der von Liebespartnern erforscht. Selbst bei Paaren bleiben Zärtlichkeiten oft auf der Strecke, aber vor allem bei Senioren und Singles diagnostizieren Forscher ein "Berührungsdefizit". Dabei sind Umarmungen und Berührungen - sofern sie unter den richtigen Voraussetzungen stattfinden - nicht nur gut fürs Wohlbefinden, sondern auch für die Gesundheit. Im Körper werden unzählige Prozesse in Gang gesetzt, unter anderem werden Glückshormone ausgeschüttet und Stresshormone reduziert. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt.

Moderation: Iska Schreglmann
Redaktion: Gerda Kuhn

Unter dieser Adresse finden Sie die Manuskripte von radioWissen:
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