Bayern 2

     

radioWissen Aus Europas Ahnengalerie

Jean Monnet | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 05.05.2014
09:05 bis 10:00 Uhr

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BAYERN 2

Karl der Große
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Autorin: Henriette Wrege / Regie: Frank Halbach

Das Kalenderblatt
5.5.2000
Versunkener Kontinent Mu taucht nicht wieder auf
Autor: Xaver Frühbeis
Als Podcast verfügbar

Karl der Große (747/8 - 814) war einer der mächtigsten Kaiser des Mittelalters. Schon die Zeitgenossen nannten ihn "Groß" und sogar "Pater Europae" - "Vater Europas". Dass Karl heute immer noch eine aktuelle Größe ist, ist allerdings erstaunlich, denn Karls Riesenreich selbst hatte kaum drei Jahrzehnte Bestand. Doch der "sagenhafte Karl" blieb der Nachwelt im Gedächtnis. Seither hat sich jede Zeit ihren eigenen Karl geschaffen: Der ruhmreiche, oft brutale Eroberer wurde zum frommen Heiligen, und Frankreich und Deutschland führten ausgerechnet ihre sehr unterschiedlichen nationalen Anfänge auf Karl zurück. Jetzt - zwölf Jahrhunderte nach seinem Tod - gilt Kaiser Karl also wieder ganz übergreifend als "Vater Europas". Aber taugt diese mittelalterliche Vaterfigur wirklich als Ikone einer europäischen Politik des 21. Jahrhunderts? - Viel eindeutiger verläuft der Vaterschafstest bei ihm: Jean Monnet (1888-1979), französischer Unternehmer, ist der Wegbereiter der Europäischen Union. Er war kein Politiker, doch im besten Sinne des Wortes ein Strippenzieher - transatlantisch vernetzt. Aus seinen Bemühungen um die Modernisierung der französischen Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Montanunion, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl. In den 60er-Jahren war er der erste Präsident des Vorläufers der Europäischen Kommission. Jean Monnet arbeitete sein Leben lang an der Verwirklichung seiner Vision: Weg vom Europa der Nationalstaaten hin zu den Vereinigten Staaten von Europa. Bis heute führt dieser Weg vielen Europäerinnen und Europäern zu weit. Ein Grund für zumindest einen Teil der Probleme in der heutigen EU?

Redaktion: Thomas Morawetz
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